Werbung
,

Carola Dertnig / Hans Scheirl: Dandy Dust, wahre Geschichten und Liebe im Alter

Der Weiterentwicklung der Performance im Bereich der Video- und Installationskunst widmet die Galerie im Taxispalais eine umfassende Personale von Carola Dertnig. Zudem werden im Untergeschoss Hans Scheirls überdimensionale comicartige Malereien gezeigt, welche die BetrachterInnen buchstäblich als AkteurInnen in einen begehbaren Film versetzen. Performance als künstlerische Aktionsform und in weiterer Folge auf den Moment bezogene Begriffe wie "Performativität" und "Performanz" gewinnen im gegenwärtigen Identitäts- und Architekturtransfer an zunehmender Bedeutung und werfen überkommene Konzepte der Ästhetik über Bord. Carola Dertnig hat sich in den letzten Jahren nicht nur für von der Kunstgeschichte ignorierte PerformancekünstlerInnen und AktionistInnen engagiert, wie in der neu erschienenen Publikation "Lets twist again" (2006, Dea Verlag) nachzulesen ist, sondern darüberhinaus in ihrem künstlerischen Werk originelle, feministische, performative Strategien produziert. Erstmals vollständig gezeigt wird Dertnigs zum Teil in New York entstandene Vidoslapstickserie "True Stories" (1997-2003), welche auf authentischen Erfahrungen basiert und durch die ironische Rhetorik peinlicher Situationen erheitert. Ambivalente Gefühle löst die mehrteilige Installation "Seefeld Trilogie" (1999-2006) aus, in der Carola Dertnig an jenen Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, in welchem ihre Großmutter eine Frühstückspension betrieb. Dertnigs Auseinandersetzung mit der Tourismuskrise in Tirol durch den Übergang vom Individual- zum Massentourismus gewinnen im intimen Porträt der Großmutter Gabriele Dertnig "Love-Age" (1999) nicht nur persönliche Züge, sondern thematisieren gesellschaftliche Tabus wie die Sexualität alter Menschen. Hans Scheirl, der mit seinem Kultfilm "Dandy Dust" (1998) einen wichtigen Beitrag zur Repolitisierung des sexuellen Raumes in der künstlerischen Praxis leistete, hat sich in den letzten Jahren intensiv mit Malerei beschäftigt. Geradezu spielerisch gelangen gesellschaftspolitische Themen und körperliche Transformationen durch neo-poppige Farben ins turbulente Geschehen seiner exzessiven Malersets.

Mehr Texte von Ursula Maria Probst

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Carola Dertnig / Hans Scheirl
04.02 - 19.03.2006

Taxispalais Kunsthalle Tirol
6020 Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 45
Tel: +43 512 594 89 401
Email: info@taxispalais.at
http://www.taxispalais.art
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: