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Joan Miró: Die Magie des Bedeutungslosen

Joan Miró, einem der wenigen spanischen Surrealisten von Weltrang wird, zeitlich versetzt, zur Präsentation des Spätwerks im Kunstforum, in den Galerieräumlichkeiten Ernst Hilgers ebenfalls Referenz erwiesen. Zu sehen sind überwiegend Graphiken des Spätwerks, darunter Zyklen wie beispielsweise \"Fissures\" von 1969.Farbimpressionen wechseln mit stilistisch reduzierten, graphisch verhaltenen Blättern. Manche davon sind spröde, öffnen sich erst auf den zweiten Blick, andere hingegen üppig in Form und Farbe. Miró, der beutende Katalane gibt sich nicht durchweg harmlos: Eine Graphik wie \"Mambo\" wirkt, als sei sie gänzlich vom Esprit der Musik, einem Form - und Farbvibrato durchdrungen. Doch da ist mehr als nur schwungvolle Rythmik. Darin ist ebenso Idolhaftes gebannt. In anderen, ruhigeren Blättern dominieren schwarze, kalligraphisch gesetzte Zeichen. Dieses Schwarz fällt sofort ins Auge, fängt die Form auf, gibt ihr Halt und läßt die reinen Farbtöne umso intensiver erscheinen. Die Wände gehören der Graphik, im Raum verteilt stehen einige Bronzen so \"Tête oiseau\", 1973 entstanden, oder \"Tête barbare\" aus dem Jahr 1977. Das Phantastisch-Beunruhigende seiner Bildfindungen manifestiert sich in der Plastik in dreidimensionaler Form, besitzt aber einen durchaus \"malerischen\" Wert. In Mirós Spätwerk dominieren vereinfachte Formen, sparsam zu Papier gebracht. Die kontrastreiche Farbigkeit hingegen bleibt unverändert, auch wenn die Akzente nun deutlicher gesetzt werden. Alles was er von Spanien wisse, so hat Ernest Hemingway sich einmal geäußert, habe Miró gemalt, nämlich: Herbe Landschaft, Sonnenglut und Corrida. Ein Gutteil davon ist auch in den gezeigten Graphiken spürbar.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Joan Miró
25.03 - 21.04.2001

Galerie Ernst Hilger
1010 Wien, Dorotheergasse 5
Tel: +43 512 53 15, Fax: +43 513 91 26
Email: ernst.hilger@hilger.at
http://www.hilger.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18, Sa 11-15 h


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