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2. Berliner Kunstsalon: Gegenmodelle in den Schranken des Systems

Die Vielfalt von Kunstmessen und alternativ angesiedelten Modellen derselbigen wirft die Frage nach dem Verlangen von KünstlerInnen und GaleristInnen hinsichtlich einer Akzeptanz seitens global-ökonomischer Systeme auf. Dass das Wort alternativ lediglich einen euphemistischen Beigeschmack erhält, der sich in der Präsentationsart einzelner Messestände und -kojen manifestieren mag, täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass letztendlich das Ziel von Kapitalflüssen und Kunstwerkmigrationen im Vordergrund dieser Aktivitäten steht. Der Unterschied einzelner Veranstaltungen besteht vordergründig in der finanziellen Liga, in der sich die KünstlerInnen und Galerien marktmäßig bewegen. So verlangte der zweite Berliner Kunstsalon in der Arena beim Treptower Park von AusstellerInnen eine Standmiete von 1000 Euro, während diese beim offiziellen Art Forum Berlin 15.000 betrug. Attraktiv genug, um einige GaleristInnen überlegen zu lassen, bei welcher der beiden Veranstaltungen sie denn teilnehmen. Als österreichische Einzelkämpferin wusste sich Lisi Hämmerle neben über 80 % Berliner und einigen wenigen internationalen GaleristInnen auf dieser Messe zu behaupten. Traditionelle fotografische Inszenierungen der Gruppe G.R.A.M. sowie ein neues Video der jungen Vorarlberger und in London lebenden Künstlerin Ulli Knall, die Nick Cave`s Song "Thank You Girl" (so auch der Titel des Videos) mit uminszenierten Nachstellungen der Straßenszenen aus Lost Highway kombinierte. Während einige von Katrin Plavcaks neuen Arbeiten bei der Berliner Galerie 2YK zu sehen waren, zeigte die Münchner Galeristin Christa Burger Arbeiten von Malerkollegin Anna Meyer. Burgers ambitioniertes Programm beinhaltete eine Reihe weiterer aktueller Malereipositionen zum Thema Raum und Identität, etwa von der Ungarin Agnes Szepfalvi, sowie Fotoarbeiten von Lisl Ponger. Wie auch beim Art Forum rundeten Sonderausstellungen die "Salon"-Gestaltung ab, die sich insgesamt übersichtlicher und kauffreundlicher präsentierte als das Pendant in den Messehallen.
Mehr Texte von Walter Seidl

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2. Berliner Kunstsalon
30.09 - 06.10.2005

Berliner Kunstsalon
12435 Berlin, Eichenstraße 4
http://www.berlinerkunstsalon.de


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