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Vom ORF, seinem Stiftungsrat und seinem ZBR

Herr ORF-Stiftungsrat und KHM-Direktor Seipel ist diesmal äußerst betroffen. Und zwar über die Einstellung von "Tipp - Die Kulturwoche". Herr Seipel hat der Presse mitgeteilt, dass der Stiftungsrat nicht von den Programm-Veränderungen informiert wurde. Es wurde nur "das Schema" verabschiedet. "Ich bin davon ausgegangen, dass im kulturellen Bereich keine Änderungen vorgenommen werden" (Seipel). Jetzt bin aber ich betroffen. Ist es zu viel verlangt, wenn ein Stiftungsrat nicht einfach nur "davon ausgeht", sondern vielleicht doch ein bissl hinterfragt? Aber gut - vielleicht sind die Mitglieder des Stiftungsrats nur dazu da, "das Schema" abzunicken. Denn um den ORF an sich, seine Sinnhaftigkeit, seinen vernachlässigten Kulturauftrag usw. kümmern sich da schon andere. Z.B. der Vorsitzende des ORF-Zentralbetriebsrates, Herr Heinz Fiedler. Der weiß, dass "der ORF eine Anlage der Republik ist, die man nicht verkommen lassen sollte." Das ist wahrscheinlich schwer möglich, denn "...ich bin ja einer der erfahrensten und aktivsten Lobbyisten des Hauses". Na Gott sei Dank, dass es solche Menschen beim ORF gibt. Da fragt man sich schon fast, was denn die Intendanten so den ganzen lieben Tag lang machen. Also gut - sie informieren den Stiftungsrat von den Programm-Änderungen nur über die Medien. Aber z.B. philosophisches Nachdenken über das Privatfernsehen an sich - da spricht der Herr Zentralbetriebsrat Fiedler als bekennender Vertreter eines monopolistischen Staatsfernsehens schon fleißig mit. "Was hat das Land vom dualen Rundfunksystem? Was hat das Land davon, dass sich der Bauer auf ATV eine Frau suchen kann? Nichts". Hat das Land vielleicht nichts davon, wenn ein Bauer mit der gefundenen Bäuerin lauter kleine Bäuerchen produziert??? Hat das Land am ORF-Montag mehr davon, wenn es erfährt, wie ein glücklicher CSI-Guru in Großaufnahme ein kleines Giftpfeilchen aus der Aorta einer Schickimickiprinzessin herauskletzelt? Dieser obergscheite Zentralbetriebsratsvorsitzende war sicher auch gegen "Tipp". Und ihn am Montag zum ORF-Abendprogramm-Schauen am Sessel festzukleben, bringt ja auch nichts. Das macht den nur glücklich.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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