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Franz Graf - Die blaue Hand ist Zeichenfeder geworden -: Herr Graf lassen bitten!

Ganz oben im Rupertium tut sie sich auf, die Welt des Konzeptkünstlers Franz Graf. Eine Welt in der mit feiner Miene - nämlich der des Bleistifts - gearbeitet wird. Manche Motive kehren dabei immer wieder, so die augenlosen maskenhaften Frauengesichter, Messer, Äxte, dazwischen immer wieder vegetabile Formen ein seltsamer Fundus, wie ein endlos scheinender Reigen. Ein Knochenmann aus Pappmachée, eine Sense die im Stellwandsystem steckt, ein ausgestopfter Rabe, das ist die - so man will - zweite Ebene, jene der Rauminstallation, die die zeichnerischen Themen nochmals aufgreift und räumlich fortsetzt. Vielleicht lässt sich all das folgendermaßen lesen und deuten: Edgar Allen Poes Rabe in der B-picture Fassung Roger Cormans trifft auf Blair Witch-Project und über all dem regiert der kleine Tod. Nur Eine Deutungsmöglichkeit der kryptischen Zeichen des grafschen Universums. Erschreckendes, verharmlost, sinnleere Zeichen. Die Zeichnungen bieten demnach nur bedingt einen brauchbaren Zugang, kaum aber eine plausible Lösung. Motivische Variationen - Eros, Tod, vegetabile Formen - sind vordergründig ins Abbildhafte übersetzt, dadurch aber nicht unbedingt lesbar. Vielleicht ist das, was uns Menschen droht und bedroht tatsächlich nur so zu ertragen, in dem man das Abbild dem Wirklichen entgegensetzt. Eine fast magische Überlebensregel die allerdings nur Zeitaufschub gewährt. \"Wir müssen kommen, damit wir gehen können\" - wie ein Menetekel erscheint die Schrift auf der Wand am Eingang zu dieser Ausstellung. \"Wir spielen solange, bis wir tot sind\", - so Francis Picabia, kurz innehaltend auf seinem Weg, die Fragen des Lebens zu entschlüsseln. Das Leben - ein grausamer Witz? Wohl wahr, und deshalb muss man es, wohl oder übel, so nehmen wie es kommt.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Franz Graf - Die blaue Hand ist Zeichenfeder geworden -
14.12.2001 - 17.02.2002

Museum der Moderne Salzburg Rupertinum
5010 Salzburg, Wiener Philharmonikergasse 9
Tel: +43 662 84 22 20.451, Fax: +43 662 84 22 20.750
Email: info@museumdermoderne.at
http://www.museumdermoderne.at/
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Mi 10-20h


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