Janz Franz - Brachiale Bilder: Brachiale Bilder

Janz Franz malt. Das tut der gebürtige Grazer allerdings nicht betulich, sondern eruptiv und voller rücksichtsloser Energie, oder sollte man besser sagen Bessessenheit? Da bahnt sich etwas seinen Weg auf die Leinwand, das später, gebannt im Bild, einen Blick in Abgründe offenbart. Diese doch sehr fremdartige und um nichts weniger beängstigende Innenwelt, die sich hier in ihrer ganzen Faszination und Wildheit offenbart, bleibt dem Betrachter über weite Strecken dennoch unbekanntes Terrain. Manches in der Malweise, dem heftigen Farbauftrag, mag Verwandtschaft zur Art Brut nahe legen. Dennoch ist und bleibt Janz Franz nicht nur eigen sondern auch eigensinnig. Das ist mit ein Grund warum die derzeitige Ausstellung, ohne seine direkte Einflußnahme, einzig und allein aus den Galeriebeständen bestückt, zustande kam. Dennoch ist ein Überblick über unterschiedliche Schaffenszeiten dadurch möglich. Eine grotesk-beunruhigende innere Wirklichkeit wird, da bleibt sich Janz Franz treu, nach wie vor mit den Mitteln der Malerei vehement auf die Leinwand übertragen. Dazwischen scheinen immer wieder Textfragmente auf, die mitunter mit dem Gezeigten in Verbindung stehen. Formelhafte Beschwörungen um das Ungaubliche in Schach zu halten. Es ist eine Welt ohne Gnade, die sich hier selbst dem geneigten Betrachter auf tut. Janz Franz ist zugleich Seher und malerischer Vollstrecker dieses Pandämoniums. Und - der Schluß liegt nahe - sogar Teil des Ganzen. Seine Malerei, und dies ist anhand der bei Altnöder gezeigten Werke nachzuprüfen, geht über die Grenzen normaler Erfahrbarkeit hinaus. Darin liegt denn wohl schlußendlich auch die Faszination dieser Bilder.

Mehr Texte von Thomas Kahler

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!

Janz Franz - Brachiale Bilder
24.02 - 31.03.2001

Galerie Altnöder
5020 Salzburg, Sigmund-Haffner-Gasse 3
Tel: +43 662 84 14 35, Fax: +43 662 84 14 35
Email: info@galerie-altnoeder.com
http://www.galerie-altnoeder.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 14.30-18, Sa 10-13 h

Zur Festspielzeit im Sommer: Mo-Fr 10-13 und 14.30-18, Sa 10-16 h

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum