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Rainer Metzger,
Christine Gloggengiesser - Selegna Sol: Los Angeles in Inversion
Schwarzweißfotografien, aufgeblasen auf 60 mal 120 Zentimeter, die Stadtansichten zeigen, Ausschnitte aus Hochhaussilhouetten oder heruntergekommene Interieurs, und denen Textzeilen appliziert sind, die Säzte tragen wie \"all ghost towns now, with ocean views\"; eine Neonarbeit, die blauleuchtende Wiedergabe einer handschriftlichen Notiz, die sich als \"Selegna Sol\" liest; eine Videoprojektion aus ebenso raumfüllenden wie verschwommenen Bildern, Fragmenten aus einer Lebens- und Wohnsituation; das puppenstubenhafte Modell eines Innenraumes, in seiner Luftig- und Großzügigkeit vielleicht Teil einer jener Villenarchitekturen, wie sie die klassische Moderne vor vielen Jahrzehnten ersonnen hatte; ein Architekturführer von Los Angeles, signiert.
Diese Stichworte stehen für die Exponatenliste von Christine Gloggengiessers Präsentation in der Galerie Charim Klocker. Spärlich und spröde geben sich die versammelten Dinge, doch man kann ihnen schon auf die Schliche kommen. Der Guide durch die neuerdings in allen kulturellen Angelegenheiten unvermeidliche West-Coast-Metropole gibt eine Lektürehilfe zum hermetischen \"Selegna Sol\" des Neons: Los Angeles in Inversion. Die Fotos und ihre Untertitel sind offenbar ebendort vor- und aufgenommen und die Assoziationen des Modells an den International Style eines Schindler oder Neutra offenbar auch triftig. Christine Gloggengiesser war ja auch Trägerin eines der Schindler-Stipendien, die das Wiener Museum für Angewandte Kunst vergibt. Und die Ausstellung wäre somit eine Art Rechenschaftsbericht des in L.A. Geleisteten.
Kein Wort davon in der mit Reminiszenzen daran doch so aufgeladenen Schau. Stattdessen wird am Eingang per Waschzettel die seltsame Fiktion einer Architektin namens Selegna Sol geliefert, die für das Modell verantwortlich sein soll; dazu die Figur eines gewissen Saul, in den sich die Künstlerin verliebt habe, der Journalist sei und wiederum für die Bilder auf Foto und Video zuständig sein soll. Doch wozu der Unterschleif? Das Gezeigte bedarf keiner Pseudo-Erklärung. Die Präsentation funktioniert ohne den biografischen Fake viel besser.
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Christine Gloggengiesser - Selegna Sol
16.02 - 20.03.2001
Charim Galerie
1010 Wien, Dorotheergasse 12
Tel: +43 1 512 09 15, Fax: +43 1 512 09 15 50
Email: info@charimgalerie.at
http://www.charimgalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-14h
16.02 - 20.03.2001
Charim Galerie
1010 Wien, Dorotheergasse 12
Tel: +43 1 512 09 15, Fax: +43 1 512 09 15 50
Email: info@charimgalerie.at
http://www.charimgalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-14h