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Hier ist dort - Peter Doig, Anna Meyer, Lisa Milroy: Hier ist besser als anderswo

Manchmal löst schon allein der Titel einer Ausstellung nur geringe Lust auf einen Besuch aus. Und doch wäre es grundverkehrt sich nur deshalb nicht im Künstlerhaus einzufinden. Denn Titel allein besagen meist ohnehin nicht wirklich viel. Malerei ist das Thema um das es in der derzeitigen Ausstellung im Hauptraum geht, genauer deren utopische Aspekte, dargestellt in drei künstlerischen Positionen wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Zunächst also Lisa Milroy. Sie zeigt schnappschussartig - die Kamera ist bei der Recherche wohl immer dabei - höchst private Einblicke ins Alltagsleben. Die Erinnerungen werden schließlich mit den Mitteln der Malerei bildhaft festgehalten. So entsteht in storyboard-artiger Abfolge eine tagebuchähnliche Chronologie. Ob das alles wirklich real oder doch nur fiktiv ist, spielt dabei eine sekundäre Rolle. Anders Anna Meyer. Hier ist Wirklichkeit, übersetzt in eine Folge von Einzelbildern. Orte, die kaum lokalisierbar sind und somit austauschbar bleiben. Eindrücke, die rasch, ehe man sichs versieht, weggezappt werden können. Im Gedächtnis bleiben Parolen, Eindrücke, die, zusammen mit Textbotschaften (\"Hier ist dort”, daher auch der Titel dieser Ausstellung), den Weg in die Zukunft weisen. Der dritte im Bunde, der Schotte Peter Doig, vertreten mit vier Großformaten, zeigt überdeutlich in welchem Dilemma man landen kann, versucht man die Grundfrage zu stellen, welchen Stellenwert Malerei heutzutage hat und dies anhand von drei doch sehr unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten nachzuweisen. Doigs Sujets sind einerseits rätselhaft, andererseits voller magischer Momente. Wie hier Gesehenes, Erdachtes virtuos in Malerei umgesetzt wird, das ist schlicht erstaunlich und hinterläßt wohl den tiefsten Eindruck. Peter Doig, so heißt es, spricht wenig. Das ist nicht verwunderlich, sprechen doch die Bilder für sich.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Hier ist dort - Peter Doig, Anna Meyer, Lisa Milroy
09.08 - 30.09.2001

Salzburger Kunstverein
5020 Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3
Tel: +43 (0) 662/84 22 94-0, Fax: +43 (0) 662/84 07 62
Email: office@salzburger-kunstverein.at
http://www.salzburger-kunstverein.at
Öffnungszeiten: Di-So 12-19h


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