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Double Check - Die Re-Definition von Raum in der Fotografie:
Gegen-Räume, Synchrone Geschichte(n): In Bildern und Zeiten wie diesen
Wenn Handlungsfelder in der Kunst thematisiert werden, dann sind es meist politische, die über den Kunstbetrieb hinaus in den alltäglichen Erfahrungsraum hineinspielen. Dass die massenmedial vorexerzierte Geschichte in einer globalisierenden Welt den Ruf nach Gegen-Räumen laut werden lässt und auf diese auch reagiert wird, zeigt die von der Künstlerin und Theoretikerin Marina Grzinic und dem Kurator und artmagazine- Redakteur Walter Seidl zusammengestellte internationale Foto- und Videoschau "Double Check".
Die Kunst von zentral-, ost- und südosteuropäischen KünstlerInnen und Gruppen wie Erzen Shkolloli, IRWIN, Weekend Art, Oliver Ressler, Dorit Margreiter und Anita Witek wird hier im internationalen Kontext mit KünstlerInnen wie Frances Goodman, Carlos Aires und Emma Hedditch durch eine Reflexion der sozialen und ökonomischen Umstrukturierungen medienkritisch positioniert. Die Allgegenwärtigkeit von fotografischen Images wird dabei subtil auf ihre Mitwirkung an der Produktion von sozialen Realitäten überprüft. Methoden der Produktion und (Re)produktion führen direkt zu jener Interaktion durch welche die KünstlerInnen die Fotografie als Werkzeug benützen, um der Dominanz von massenmedial konstruierten Welten Widerstand zu leisten.
Carlos Aires fordert unsere Vorstellungskraft heraus, indem er einen Park in Brüssel, der als Treffpunkt von Homosexuellen gilt, im Stil eines romantischen Gemäldes fotografiert. Nach wie vor ist Sex in Parks illegal. In den Bildern ist davon nichts zu sehen, sie verfügen über einen allegorischen Verweis auf die Queer Community, indem der Park zu einer Metapher für den sozialen Ausschluss wird. Barbara Caspar bezieht sich in ihrem radikalen Videofilm auf die amerikanische Piratenqueen der Avantgarde-Fiction Kathy Acker und stellt Acker`s Arbeit in einen neuen politischen Kontext durch Footage sowie dokumentarischem Material. Das Erinnerungskonzept zweier Zeitläufe dringt an die Oberfläche. Subjektivität wird über die Zeit in der Zeit und mit der Zeit produziert.
In der neuen Serie von IRWIN werden die konzeptuellen Projekte und Aktionen der Gruppe OHO der 60er und 70er Jahre aus Ljubljana rekonstruiert. Die Fragestellung lautet nun nicht mehr wie einst bei OHO "Was ist Kunst?", sondern wie Kunst in die Politik und in die Strukturen der Kunstgeschichte einfließt und als performatives Muster für die individuelle Wahrnehmung dient. Die wachsende Dominanz von digitalen Mitteln durch welche die Produktion des photographischen Images gegeben ist, macht es notwendig, die Beziehung zwischen Fiktion und Erfindung neu zu definieren und erneut Konzepte zu entwerfen. Das gelingt in "Double Check" durch eine visuelle und rhetorische Dynamik.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst
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Double Check - Die Re-Definition von Raum in der Fotografie:
Gegen-Räume, Synchrone Geschichte(n)
05.02 - 20.03.2005
Camera Austria
8020 Graz, Kunsthaus Graz, Lendkai 1
Tel: +43(0) 316/ 81 555 00, Fax: +43(0) 316/ 81 555 09
Email: office@camera-austria.at
http://www.camera-austria.at
Öffnungszeiten: Di-Sa 10-17 h
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