Die "Alten Wilden", Herbert Brandl, Gunter Damisch, Hubert Scheibl, Otto Zitko: Wie wird es weitergehen?

Mitte der achtziger Jahre gab es - nicht nur in Österreich - mit "Neuer Malerei" und richtungsweisenden Ausstellungen Aufbruchsstimmung. Momentaufnahmen sind jedoch zumeist eine seltsame Sache. Sie zeigen einen temporären Zustand, nicht jedoch das, was folgt. Ein unbefriedigender Zustand, dem Mario Mauroner in seinen Galerieräumlichkeiten mit der derzeitigen Gruppenausstellung abhelfen will. Die Geschichte , das ist bekannt, läuft weiter, die "Neuen Wilden" wurden älter. Ausstellungen wie diese geben zumeist nicht nur hinlänglich retrospektiv Auskunft, sondern dokumentieren mitunter auch den gegenwärtigen Zustand. So schnell, dies muß man doch mit einigem Staunen feststellen, hat sich in den letzen Jahrzehnten vielbeschworene Ende des Tafelbildes also doch noch nicht eingestellt. Sind die in dieser Ausstellung gewürdigten Künstler nun das zweifelsfrei etwas fragwürdige Etikett junger Wildheit losgeworden, sind sie gereift, von jugendlichem Verve zu einer kritischen Eigenbeurteilung gelangt ? Oder sind die Heroen der Malrevolte plötzlich zahm geworden. Natürlich, vieles erscheint heute in anderem Licht, manches darf als überwunden betrachtet werden. Und doch gibt es neue Werkabschnitte, die neue Richtungen vorgeben und weitere Entwicklungen ahnen lassen. Die Brüche sind vielleicht nicht mehr so aprupt, die Farbgewitter weniger heftig. Subtilität bahnt sich da und dort ihren Weg. Vielleicht auch Gelassenheit, muß doch nichts mehr bewiesen werden. Nun wird anderer Wertigkeit nachgespürt. Spannend ist es immer dann, wenn sich nicht eindeutig sagen läßt, wie alles weitergehen wird und schon gar nicht wo es endet.