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(Markt)Objekt der Woche: Bluse von Maria Likarz

Bereits 1898 theoretisierte Josef Hoffmann zum Thema Mode und kündige an: "Wir werden vielleicht einmal, um die vorstehenden Gedanken anschaulich zu machen, an konkreten Beispielen zeigen, wie diese denn zu verwirklichen wären". Mit der Wiener Werkstätte (WW) und der 1911 gegründeten Modeabteilung wurde dies Realität. 1910 begann deren künftiger (bis 1922) "Kopf" Eduard Wimmer Wisgrill mit der Arbeit an Entwürfen aber erst 1912 begann die offensive Vermarktung. In Österreich blieb das Modeengagement der WW vorerst unbeachtet, hingegen fanden die Entwürfe in Berlin - wo die "Galerie der Moden" 1912 eine Ausstellung historischer und zeitgenössischer Mode veranstaltete - enormen Anklang. "In der modernen Abteilung dominiert die Ausstellung der Wiener Werkstätte, (...) und ihr Erfolg ist ein großer und unbestrittener", berichtete die Neue Freie Presse am 9. Oktober 1912. "Anfangs erregten zwar die eigenartigen Gebilde der Wiener Künstler einiges Kopfschütteln, aber aller Zweifel verstummten, als die Mode der WW gleichsam hoffähig für Berlin gemacht wurde. Zu den ersten Besuchern zählte am Vernissagetag die Kronprinzessin Cäcilie, die eine der entzückendsten und eigenartigsten Toiletten der Wiener Werkstätte für sich kaufte. Damit war für das ganze elegante Berlin die Wiener Werkstätte zum Clou der Ausstellung gemacht". Vorliegende Bluse aus dem Jahr 1926 wird derzeit im Rahmen der Herbstausstellung (bis 23. Dezember 2003) bei Wolfgang Bauer, Bel Etage angeboten. Der Stoffentwurf (Dekor Ebro) stammt von Maria Likarz, Schülerin Josef Hoffmanns, die mit Unterbrechungen zum Mitarbeiterstab der WW gehörte (1912-14 und 1920-31). Das original Designerstück ist mit 2800 Euro veranschlagt.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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