Der Larsen Effekt: Nur Effekthascherei?

Kennt jemand Søren Larsen oder weiß, was genau der \"Larsen-Effekt\" ist ? Das sollte man schon, denn sonst steht man angesichts der derzeitigen Ausstellung im O.K. Linz ganz schön blank da. Es handelt sich nämlich bei diesem Effekt nämlich um jenes Phänomen, daß als \"Rückkopplung\" bekannt ist. Kommt man zu dicht an ein Mikrophon pfeift es laut und durchdringend. Selbst auf die Gefahr hin, dem kuratorischen Master Mind Moritz Küng damit unrecht zu tun, dieses Resonanzphänomen als konzeptionelle Grundlage für ein Ausstellungsprojekt heranzuziehen, dazu gehört schon einiges an Chuzpe. So manches läßt sich da leicht unter diesem Oberbegriff subsumieren: Ken Lums gerahmte Spiegel etwa, angereichert mit anonymen Photographien bleiben eben doch nur platte Reflexion bereits bekannter Phänomene. Bereits im Barock nutzte man die Reflexion, die Spiegel boten. Die zeitgnössische Variante hat dem gegenüber weit weniger Esprit. Die Fotografien des Schweizers Boris Rebetz können indes faszinieren: Er montiert verschiedene Bildinhalte, vornehmlich Landschaften zusammen und formt sie zu neuen, in sich nur scheinbar stimmigen Impressionen. Inspririerend auch die Arbeit von Daniel Roth: Die fiktive Dokumentation eines verschwundenen Schlosses anhand von pseudodokumentarischen Fährten. Das ist durchaus reizvoll. Hier wird der gewünschte Rückkopplungseffekt tatsächlich auf einer Ebene wirksam, die nicht nur banal ist. Simon Starling sei ebenso genannt: Die Umformung einer Ausstellungsvitrine in eine Marseillaiser Barke und in einem weiteren Schritt das Verbrennen dieser Barke zu Holzkohle die hier vorgenommen wurde, ist in der konsquenten Transformation schlichtweg erstaunlich. Ansonsten: Viel Kunst-Trockenfutter, todernst, ohne jedweden Anflug von Ironie, aber dennoch auf hochtheoretischer Ebene enorm bedeutungsschwanger.

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Der Larsen Effekt
08.12.2001 - 07.02.2002

OK Linz
4020 Linz, OK Platz 1
Tel: + 43 732 7720-, 52502
Email: info@ooelkg.at
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Öffnungszeiten: Di, So, Fei 10-18 h

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