Susanne Rohringer,
Margarethe Haberl - Sense of Sight: Ich seh, ich seh was du nicht siehst
Der Ausstellungsraum nexus art consulting von Christof Habres im 2. Wiener Gemeindebezirk präsentiert derzeit die in Wien - zu unrecht - selten gezeigten Arbeiten der Künstlerin Magarethe Haberl. Angeregt von Jacques Rivettes Film "La Belle Noiseuse" und dem Buch von John Berger "Das Sichtbare das Verborgene" setzt sie sich in ihrem Zyklus "Sense of Sight" mit den scheinbaren Gegensätzen von "Anwesenheit - Verborgenheit und Enthüllen - Verhüllen" (M. Haberl) auseinander. Dabei treten die Medien Objekt und Zeichnung in eine ungewöhnliche Beziehung. Zeichnung war stets Haberls primäres Ausdrucksmittel und Objekte im Raum kennzeichnen ihre frühen Installationen. In "Sense of Sights" zeichnet sie mit Lackstift amorphe Gegenstände und gestrichelte organische Formen auf Glasplatten, die auf verschiedenen Ebenen angeordnet sind. Die Zeichnungen spielen lapidar auf die Identität von Emblemen an, denkt man an Emblematika-Bücher der Barockzeit, die mit kunstvollen Verzierungen und Dekorationen Namen berühmter Familien und Äbte illustrierten. Es ist eine Art Handschrift, ja, Sprache, die Haberl hier entwirft, die in zart anmutend in schwarzen Strichen erscheint und nicht zuletzt auch an Comiczeichnungen erinnert
Das bemalte Glas läuft in der Schiene eines rechteckigen Objekts, das die Glasscheibe verbergen oder - teilweise - sichtbar machen kann. Der kleine Kasten besteht aus Mdf-Platten, bemalt mit braunschwarzem Alkydlack und in ihrer Hermetik und Abgeschlossenheit Gegenpol der Transparenz des Glases. Haberl geht es hier nicht nur um Bezugnahme auf die monochrome Malerei des 20.Jahrhunderts, sondern auch um den Schutz zerbrechlicher Arbeiten in einem stabilen System, sowie um die spielerische Handhabung von Einblicken, Ansichten und Durchblicken.
Weiters sind bei nexus drei Arbeiten aus der Serie "red strings" zu sehen. Die roten Gouachen auf Chinapapier, mithilfe von Schablonen gemalt, erinnern an markrameeartige Knüpfungen, spiralförmige Objekte oder Drahtgewinde die den Anschein erwecken, als würde man von oben, von der Seite oder von unten auf sie blicken können. Auch hier findet sich ein loser ästhetischer Bezug zu Comiczeichnungen wie auch zu Arbeiten von Haring, Warhol und Liechtenstein.
Mehr Texte von Susanne Rohringer
Margarethe Haberl - Sense of Sight
14.10 - 20.11.2004
habres+partner
1020 Wien, Hollandstraße 7
Tel: +43 1 522 64 65 22, Fax: +43 1 522 647 65 66
Email: office@nacpool.at
http://www.nacpool.at
Öffnungszeiten: geschlossen
14.10 - 20.11.2004
habres+partner
1020 Wien, Hollandstraße 7
Tel: +43 1 522 64 65 22, Fax: +43 1 522 647 65 66
Email: office@nacpool.at
http://www.nacpool.at
Öffnungszeiten: geschlossen