Jahresausstellung: Ein Blick zurück, ganz ohne Zorn

Manche Veranstaltungen ignorieren ganz einfach , dss der Jahreswechsel stattgefunden hat. Tragisch ist das an sich ja nicht, nachdenklich kann man hingegen schon werden, wenn ein Ereignis wie die Jahresausstellung 2001 des Salzburger Künstlerhauses ihre Spur bis in den Januar des Folgejahres zieht. Was ausschließlich praktische Gründe haben mag, mutet da doch etwas eigenartig an. Um ?Kollaborationen? - scheußliches Wort - geht es inhaltlich. Und wie so oft fragt man sich einigermaßen beklommen, was den sehr verehrten Ausstellungsmachern titelmäßig noch so alles einfallen wird. Das neue Jahr ist noch immer jung und mit Titelseltsamkeiten, die da noch kommen mögen, auf jeden Fall zu rechnen. Zusammenarbeit also, darum gehts, das ist das große Thema. PP Group (Zita Majoros/Katarina Sevic) liefern mit ?Aprés midi grandissant? eine durchaus attraktive Vorlage dafür, was mit Bravoheften geschehen kann, wenn man daraus Ausgeschnittenes in Montagetechnik neu arrangiert. Gar nicht uncharmant diese Sixties-Splitter. Bereits Bekanntes gibt es auch zu sehen. Barbara Sturms ?Galerie 1:10? ist, ganz dem Titel entsprechend, ein maßstäblich verkleinerter Galerieraum. Ein schöner Rückblick, da diese Kleinst-Galerie samt Gruppenausstellung schon auf der Kunst Wien zu sehen war. Der Förderpreis 2001 ging übrigens an die Herren Severin Hofmann, David Moises und Andrew Phelps. Moises und Hofmann, beide Vespa-Fans haben diese Objekte der (Jugend-)begierde in ihre Einzelteile zerlegt, Phelps die Tuning-Leidenschaft der beiden im Bild festgehalten. Manche Dinge (Vespakult) ändern sich eben nie. Weiters gab es noch einen Illusionstest zum mitmachen und ausfüllen und Textil-Taktiles von Luis Gamsch/Sylvia Kranawetvogel. Einige Illusionen angesichts dieser Jahresausstellung ins neue Jahr zu retten, scheint ein guter Gedanke. Mal sehen, was kommt.

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Jahresausstellung
13.12.2001 - 27.01.2002

Salzburger Kunstverein
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