Ursula Maria Probst,
Constanze Ruhm - A Memory of the Players in a Mirror at Midnight: Was geschah mit Laura Mars?
Literarische und filmische Querverweise legen die Fährte zu Constanze Ruhms neuester Rauminstallation und Computeranimation. Da ist zunächst der Titel \
A Memory of the Players in a Mirror at Midnight\, der sich auf ein Gedicht von James Joyce bezieht. Er gibt den ersten Hinweis auf ein sich selbstreflektierendes Spiegelsystem, das eine Verdoppelung der Betrachterpositon auslöst. Die zentrale Rolle spielt jedoch der Psychotriller \The Eyes of Laura Mars\(1978) von Irving Kershner mit Faye Dunaway als Modefotografin, die von Halluzinationen über Gewaltszenen verfolgt wird. Eine Wendung tritt ein als ihre fiktiven Vorstellungen zunehmend an Realität gewinnen - die Voyeurin selbst zur Gejagten wird und sich zugleich mit den Augen ihres Verfolgers sieht. In ihrer Computeranimation rekonstruiert Constanze Ruhm die Kamerafahrt des Films durch imaginäre Räume aus der subjektiven Perspektive Laura Mars. Der Blick der ZuschauerInnen wird durch eine Abfolge von projizierten Räumen geschleust. Ein Gleiten durch menschenleere Wohnräume und Korridore erweckt den Eindruck selbst die Kamera zu sein. Die Übertragung in den realen Raum der Galerie, löst den fiktiven Knoten, sich in einem endlosen Labyrinth zu bewegen. Eine sanfte weibliche Stimme konfrontiert uns mit einer Geschichte, die keine szenische Handlung in sich trägt. Im Skript tauchen Traumpassagen auf, aber auch eine Sprache der Liebe, die von Räumen erzählt, die daran erinnern was zwischen Liebenden gesagt wird. Constanze Ruhm befragt beharrlich die Sprache auf ihre Begehrensstruktur. Bereits in früheren Werke stöberte Ruhm im cineastischen Fundus und wurde bei Filmen von Godard oder Antonioni fündig, um davon ausgehend ihre eigene Bildsprache mit dem gewissenpolitischen Touch zu entwickeln.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst
Constanze Ruhm - A Memory of the Players in a Mirror at Midnight
16.11.2001 - 12.01.2002
Kerstin Engholm Galerie (alt)
1040 Wien, Schleifmühlgasse 3
http://www.kerstinengholm.com
16.11.2001 - 12.01.2002
Kerstin Engholm Galerie (alt)
1040 Wien, Schleifmühlgasse 3
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