Werbung
,

Guiseppe Gabellone: Orte höherer Künstlichkeit

Warum tut sich ein noch nicht dreissigjähriger das an? Schafft skulpturale Installationen, überwiegend nur für den Moment, um sie dann fotografisch festzuhalten. Was bleibt, ist allein das Bilddokument als unveränderbares Zeugnis. Giuseppe Gabellone betreibt sein Metier mit nachgerade unheimlicher Akribie, hoher Kunstfertigkeit und nicht nachlassendem Eifer. Hohe Genauigkeit und handwerkliche Fertigkeit ist ebenfalls mit im Spiel, um gerade diese speziellen Situationen abbildhaft zu dokumentieren. Man ist versucht an Festinszenierungen des Barock zu denken, auch die Scheinwelt des Theaters liegt nahe, doch ist dies beides nicht wirklich passend. Zu perfekt, zu präzise geht Gabellone ans Werk. Seine Arbeiten sind genau auf die jeweiligen Räumlichkeiten abgestimmt. Im Zeitpukt des Festhaltens haben somit die Skulpturen den idealen Raum. Da verändert sich nichts, bleibt alles nach Wunsch. Aber es gibt auch skulpturale Arbeiten die erhalten bleiben wie in den ehemaligen Räumlichkeiten Martin Jandas in der Praterstraße zu sehen ist. \"Pianta\" heißt das eindrucksvolle Werk, das eine Kunstpflanze, eingefaßt von einer ebensolch künstlichen Mauerumrandung zeigt. Ein Spiel mit Wirklichkeit und Künstlichkeit, wobei dem Abbild immer und immer wieder große Bedeutung beigemessen wird. Nicht der Arbeitsprozeß scheint im Endeffekt wichtig zu sein, sondern daß es eben möglich ist, künstlerische Vorhaben dieser Art zu realisieren. Man stelle sich - vergleichsweise - einen beschwerlichen Anstieg zu einem der höchsten Gipfel der Welt vor. Als Beweis der Höhe und Ausgesetztheit nur ein Foto, alles andere, die Zeit, die Anstrengung, die lange Vorbereitung, einfach weggeblendet. Vielleicht wirken die fotografischen Arbeiten und die noch bestehenden Skulpturen Giuseppe Gabellones deshalb so seltsam eindrucksvoll. Man muß die lange Zeit der Vorbereitung einfach mitdenken.
Mehr Texte von Thomas Kahler

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Guiseppe Gabellone
21.11 - 15.12.2001

Raum aktueller Kunst Martin Janda
1020 Wien, Praterstrasse 12
Email: office@raumaktuellerkunst.at
http://www.raumaktuellerkunst.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 15-18 und nach Vereinbarung


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: