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Hildegund Bachler - "pictures and objekts from the other side": Die Hülle und ihr Inhalt

Thema Frau sein: Versuche der Abgrenzung und Bestimmung des eigenen Standpunktes innerhalb der herrschenden - nach wie vor männlich dominierten - Gesellschaftsstrukturen. Eine mögliche Strategie, um all dem zu entkommen sind vielfache Häutungen um zu entschlüpfen wenn die alte Haut ( also die traditionelle Rolle der Frau) zu klein geworden ist und sie als leere Larve zurückzulassen. Das allerdings nicht schmerzfrei und schon gar nicht ohne Verluste. Hildegund Bachler übersetzt all dies in Gewänder, leere papierene Hüllen, die als Projektionsflächen dienen auf denen moderne (Frauen)- Lebenswelten und damit wohl auch die eigenen Vorstellungen ihr direktes, wenngleich gefiltertes Abbild finden. Bachlers Bild- und Textmontagen korrigieren diese Abbilder nicht, überschneiden und überlagern einander: Da gibt es keine Eindeutigkeiten, nur eine Vielzahl an möglichen Lesarten. Die äußerste Zone des Körpers, das was an die Außenwelt unmittelbar angrenzt, wird in der Rauminstallation über Papiergewänder thematisiert. Eine Berührung ist weder gestattet, noch erwünscht, das Gesehene bleibt fremdartig, verschlossen. Distanz ist also notwendig, fast unabdingbar, vielleicht auch gar nicht schlecht, um den Eindruck, den diese Objekte hinterlassen, zu verarbeiten. "objekts and pictures from the other side” , der Titel in deutsch wäre auch nicht uneben gewesen, umschreibt "das Spannungsfeld zwischen Anwesenheit und Abwesenheit”, so Hildegund Bachler. Die Abwesenheit des Physischen bleibt dennoch spürbar und ermöglicht den Faden gedanklich weiter zu spinnen. Die Eindrücklichkeit der Objekte stimmt jedenfalls nachdenklich.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Hildegund Bachler - "pictures and objekts from the other side"
20.10 - 18.11.2001

eborangalerie
5020 Salzburg, Ignaz-Harrer-Straße 38
Email: eboran_galerie@gmx.at
http://www.eboran.at
Öffnungszeiten: Di - Fr 18-20 h


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