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Junge Malerei: Weiblich: Wer wagt, gewinnt

Wohl dem, der wagt. Denn meist gewinnt er. Dies und nichts anderes möchte man Ferdinand Altnöder anlässlich der jüngsten Ausstellung ins Gästebuch schreiben. Es kommt selten genug vor, daß man sich als Galerist die Zügel aus der Hand nehmen und stattdessen Kuratoren gewähren läßt. Im vorliegenden Fall sind es gleich zwei, die für die Ausstellung "Junge Malerei: Weiblich" verantwortlich zeichnen, nämlich Gottfried Goiginger und Anneliese Kaar. Daß die Rechnung der beiden aufgeht, ist an sich nicht verwunderlich, wurde die Auswahl doch mit Bedacht getroffen. Mira Wagner ist die Jüngste. Ihr gelingen fein ausgearbeitete Raumfluchten, Szenarien, die an Bühnenräume erinnern ohne deshalb zuviel Abstand von der Wirklichkeit zu nehmen. Anke Müller hingegen verwendet einen ganzen Fundus an Kleidung als wiederkehrendes Thema, das malerisch virtuos ausformuliert wird. Gunda Gruber steuert eine großformatige Arbeit mit starken graphischen Tendenzen bei. Sie ist diejenige, der reine Malerei wohl am wenigsten liegt. Ihre kleinformatigen Arbeiten und vor allem die unglaublich reichhaltigen und qualitätvollen Künstler-Bücher, die während der letzten Jahre enstanden sind, weisen auf ihre wahre Stärke. Daniela Hantsch rundet das Quartett ab. Zwei eindrucksvolle Bilder gibt es von ihr zu sehen. Das eine "Rax mit Steinbruch", gemäßigt expressiv, mit ausgesucht gesetzten Zwischentönen, reiht sich nahtlos in die Tradition des österreichischen Expressionismus - dies allerdings mit bemerkenswerten neuen Tönen - ein . Das zweite Bild zeigt eine Familienszene im Grünen und wieder ist faszinierend, wie sehr ein solches Sujet gerade durch die Art der Malweise gewinnen kann. Vier Maltemperamente mit unterschiedlichem Zugang zur Malerei aber ähnlichen Themenvorgaben. Die Sujets finden sich nämlich samt und sonders im eigenen biographischen Umfeld. Das ist keine Attitude, sondern führt eine - man könnte fast sagen - österreichische Tradition fort. Die weitere Entwicklung der vier sollte man schon deshalb im Auge behalten.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Junge Malerei: Weiblich
21.11.2001 - 12.01.2002

Galerie Altnöder
5020 Salzburg, Sigmund-Haffner-Gasse 3
Tel: +43 662 84 14 35, Fax: +43 662 84 14 35
Email: info@galerie-altnoeder.com
http://www.galerie-altnoeder.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 14.30-18, Sa 10-13 h

Zur Festspielzeit im Sommer: Mo-Fr 10-13 und 14.30-18, Sa 10-16 h



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