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Vorsommerlicher Auktionsreigen

Das Dorotheum startet am 22. Mai in die vorsommerliche Contemporary Week. Auch wenn der weltweite Kunstmarkt sich angesichts der politischen wie wirtschaftlichen Krisen in einer schwierigen Phase befindet hofft das im Jahr 1707 gegründete Auktionhaus auf zahlreiche Zuschläge.

Den Beginn macht am Dienstag die mit 128 Losen bestückte Moderne-Auktion an deren Anfang vier Zeichnungen von Gustav Klimt stehen, deren Schätzwerte sich zwischen 60.000 und 200.000 Euro bewegen. Knapp danach folgen ein Aquarell und zwei Zeichnungen von Egon Schiele (Schätzpreise 70.000 bis 250.000 Euro). Bis zu 300.000 Euro erwartet das Dorotheum für eine um 1930/31 entstandene Leinwand aus der Phase der Transparenzen-Bilder des spanisch-französischen Künstlers Francis Picabia, das damit das Toplos der Auktion bildet. Opulente Blumenbilder stellen eher die Ausnahme dar im Werk von Werner Berg, der vor allem für seine Darstellungen des kargen bäuerlichen Lebens bekannt ist. Seine „Mohnkapseln mit Vogelscheuche“ befanden sich seit ihrer Entstehung in Privatbesitz und kommen so marktfrisch zur Auktion.

Werke von Künstlerinnen sind rar in dieser Auktion. Fünf Namen listet der Katalog und die Werke sind im moderaten Preisniveau zu finden. Zwei farbkräftige Werke der Tirolerin Gerhild Diesner, das Portrait eines Offiziers von Helene Funke, eine abstrakte Komposition der portugiesisch-französischen Malerin und Grafikerin Maria Helena Vieira da Silva, eine Bleistiftzeichnung von Sophie Taeuber-Arp und ein Linolschnitt der Lebensgefährtin Wassily Kandinskys, Gabriele Münter sind am Dienstag ab 18 Uhr zu ersteigern.

Die Abendauktion der zeitgenössischen Kunst am 23. Mai wird angeführt von Andy Warhol und Mario Schifano. In Zeiten wie diesen muss man hoffen, dass Warhols „Ten Portraits of Jews of the Twentieth Century“ keine Protestaktionen hervorrufen. Geschätzt ist das Konvolut aus 10 farbigen Siebdrucken jedenfalls auf 400.000 bis 600.000 Euro. Mit der selben Taxe geht Mario Schifanos Diptychon „En plein air, quadro per la primavera“ an den Start. Das Dorotheum hält aktuell den Auktionsrekord (446.800 Euro, 2013) für den 1934 in Lybien geborenen italienischen Maler, Filmemacher und Musiker. Die mit weiteren Werken italienischer Kunst bestückte Auktion zählt 113 Arbeiten, darunter vier Leiwände der am 9. Oktober 1924 im sizilianischen Trapani geborenen und 2014 verstorbenen Carla Accardi, für die Das Dorotheum 2018 den aktuellen Auktionsrekord setze.  

Aus österreichischen Ateliers stammen Arbeiten der „Klassiker“ Herman Nitsch, Herbert Brandl, Hubert Scheibl Erwin Wurm und Günter Brus. Maria Lassnigs Aquarell „New York 2. Avenue“ aus dem Jahr 1979 startet bei 30.000 Euro, auf 200.000 Euro geschätzt ist Arnulf Rainers „Braune Übermalung“ aus dem Jahr 1957, die auch bei seiner Retrospektive im New Yorker Guggenheim Museum im Jahr 1989 zu sehen war.

Politisch wird es dann bei der Auktion Zeitgenössische Kunst II am 24. Mai – in Form von zwei Werken von Erwin Wurm. Er hat im Jahr 2013 sowohl Barack Obama als auch Wladimir Putin in Skulptur geformt, allerdings nicht in Metall oder Holz, sondern in Acryl. Mit 255 Losen ist die Auktion die umfangreichste der Contemporary Week und bietet Kunst in einem moderaten Preisniveau. Den höchsten Schätzwert erreicht mit 70.000 Euro immerhin das Werk eine Künstlerin: VALIE EXPORTs Körperkonfiguration „Mahoniflöte“, aufgenommen im Jahr 1982 und gedruckt 2001. Daneben gibt es in dieser Auktion aber auch ein breites Angebot an Werken bis 10.000 Euro.

 

Alle Auktionen der Contemporary Week mit Links in die Online-Kataloge:
⤇ Moderne: 22.05.2024 - 18:00
⤇ Juwelen: 23.05.2024 - 13:00
⤇ Zeitgenössische Kunst I: 23.05.2024 - 18:00
⤇ Zeitgenössische Kunst II: 24.05.2024 - 15:00
⤇ Armband- u. Taschenuhren: 28.05.2024 - 15:00

Mehr Texte von Werner Remm

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