Jesse Darling gewinnt Turner Prize 2023
Der mit 25.000 englischen Pfund dotierte Turner Prize geht dieses Jahr an den englischen Künstler Jesse Darling. Der 41 Jährige wurde damit für seine Ausstellungen "No Medals, No Ribbons" (Modern Art Oxford) und "Enclosures" (Camden Art Centre), beide aus dem Jahr 2022, prämiert.
Darling gelinge es, hieß es in der Begründung der Jury, durch die Verarbeitung alltäglicher Materialien und Stoffe vorgestellte Begriffe von Arbeit, Klasse, Britishness und Macht zu destabilisieren und die Vulnerabilität von Systemen zu demonstrieren.
Neben Darling waren Ghislaine Leung, Rory Pilgrim und Barbara Walker für den Turner Prize 2023 nominiert. Sie erhalten jeweils 10.000 GBP Preisgeld. Arbeiten aller vier Künstler*innen werden bis April 2024 in einer von Noelle Collins kuratierten Ausstellung bei Towner Eastbourne gezeigt.
Der Turner Prize wird seit 1984 an britische, oder in Großbritannien lebende Künstler*innen für eine Ausstellung der letzten zwölf Monate vergeben. Die Ausstellung findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. In diesem Jahr ist sie Teil eines ganzjährigen Programms in den Regionen Eastbourne und Sussex anlässlich des 100jährigen Jubiläums von Towner Eastbourne.
Die Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus: Martin Clark, Direktor vom Camden Art Centre; Cédric Fauq, Chefkurator vom Capc musée d'art contemporain de Bordeaux; Melanie Keen, Direktorin der Wellcome Collection; Helen Nisbet, CEO und Künstlerische Direktorin von Cromwell Place. Vorsitzender ist Alex Farquharson, Direktor von Tate Britain.
Jesse Darling wurde 1981 in Oxford geboren. Er studierte an der Central Saint Martins Universität in London und schloss seine Studien 2014 mit einem MFA an der Slade School of Fine Art, University College London ab. Die Ausstellung "No Medals, No Ribbons" umspannt einen Schaffenszeitraum von zehn Jahren und integriert liturgisches Gerät, Konsumgüter, Baustoffe, fiktive und mythologische Figuren. Die Ausstellung "Enclosures" ist aus dem Camden Art Centre Freelands Lomax Ceramics Stipendium hervorgegangen und referiert auf die Privatisierung von Land durch den historischen "Inclosures Act". Jesse Darling lebt in Berlin.