3 neue Kurator:innen im Team der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

Nachdem die langjährige Sammlungsleiterin und Leiterin der Wissenschaftlichen Abteilung Dr. Anette Kruszynski und die ebenfalls langjährige Kuratorin des Museums Dr. Maria Müller-Schareck in den Ruhestand getreten sind, hat Susanne Gaensheimer ein neues leitendes kuratorisches Team zusammengestellt. Als neue Leitung der kuratorischen Abteilung von K20 K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen konnte die renommierte Kuratorin und ehemals leitende Kuratorin am Museum Brandhorst Patrizia Dander gewonnen werden. Durch die Besetzung der Sammlungsleitung mit der promovierten Kunsthistorikerin Dr. Vivien Trommer wurde erstmals eine Stelle geschaffen, die sich ausschließlich den hochkarätigen Sammlungen von K20 und K21 widmet. Mit Kolja Reichert konnte einer der profiliertesten Kunst- und Kulturpublizisten Deutschlands als leitender Kurator des K21 ab Januar 2024 bestellt werden. Gemeinsam mit den herausragenden, langjährigen Kurator*innen des Museums bestehend aus Dr. Susanne Meyer-Büser, Dr. Isabelle Malz, Dr. Doris Krystof und Dr. Falk Wolf und dem neuen kuratorischen Leitungsteam möchte Gaensheimer im Zeichen der Öffnung, der Diversität und des Dialogs das Programm des Museums weiterentwickeln, die Veränderung des Publikums und die damit verbundene Rolle der Institution Museum reflektieren und ein Museum für alle schaffen.

Kurzbiografien der neuen Kurator:innen:
Patrizia Dander leitet die kuratorische Abteilung an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Bis Oktober 2022 war sie leitende Kuratorin am Museum Brandhorst in München. Dort verantwortete sie zuletzt Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren (2022/23), eine Gruppenausstellung mit 60 Künstler*innen zu den Einflüssen technologischer Entwicklungen und sich verändernder Körperdiskurse auf die Skulptur. Zu ihren früheren Projekten am Museum Brandhorst und am Haus der Kunst, München, zählen u.a. Einzelausstellungen mit Kerstin Brätsch (2017), Mark Leckey (2015), Adele Röder (2015) und Ivan Kožarić (2013), sowie die Gruppenausstellungen Skulpturales Handeln (2011) und Goldene Zeiten (2010).

Dr. Vivien Trommer ist Sammlungsleiterin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Sie hat die Ausstellungen Dialoge im Wandel. Fotografien aus The Walther Collection (2022) und JENNY HOLZER (2023) kuratiert, das Online Symposium Rethinking the Museum (2021) organisiert und unter dem Titel Die Sammlung. Befragen und Weiterdenken einen selbstreflexiven Interventionsraum in der K20 Sammlung eingerichtet. Zuvor war sie Kadist Curatorial Fellow in Paris, Curatorial Resident am Ludlow 38 in New York und kuratorische Assistentin an der Kunsthalle Wien. Sie studierte Curatorial Studies an der Städelschule und der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie Kunstgeschichte und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2020 wurde sie zum Skulpturbegriff von Anne Truitt an der Universität zu Köln promoviert.

Kolja Reichert ist ab Januar 2024 leitender Kurator des K21 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Seit Juni 2021 ist er Programmkurator Schwerpunkt Diskurs an der Bundeskunsthalle, Bonn. Dort etablierte er das Talk-Format Studio Bonn, organisierte Kongresse wie 2022 Die Zukunft der Kritik (mit der Akademie der Künste Berlin) und kuratierte mit Eva Kraus die Ausstellung Alles auf einmal. Die Postmoderne, 1967-1992. Ab Juli 2016 war Reichert Kunstredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von Oktober 2017 bis September 2020 ihrer Sonntagszeitung. Seine Rezensionen und Essays zu zeitgenössischer Kunst erschienen u.a. in Die Zeit, Der Tagesspiegel, frieze d/e, 032c, Spike Art Quarterly und zahlreichen Katalogen. 2021 erschien sein Buch „Krypto-Kunst. NFTs und Digitales Eigentum“ bei Wagenbach, 2022 „Kann ich das auch? 50 Fragen an die Kunst“ bei Klett Cotta. 2012 erhielt Reichert den Preis für Kunstkritik der deutschen Kunstvereine und der Art Cologne, 2018 den Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste Berlin. Er ist Präsident der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritiker*innenverbands AICA