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Art Bad Gastein: Wenn die Kunst zum Berg kommt

Jetzt also Art Bad Gastein die Zweite. Die von Andrea von Goetz ins Leben gerufene Kunstmesse eröffnete vergangenes Wochenende im Rahmen der Sommerfrische Kunst. Das für eine Kunstmesse exotische Setting im alten Kraftwerk am Bad Gasteiner Wasserfall bietet gerade einmal Platz für elf Galerien und beweist doch, dass auch abseits der Metropolen Kunstmarkt stattfinden kann.

Bei dieser Ausgabe haben auch zwei Galerien aus Wien ihren Weg nach Bad Gastein gefunden: Die Alba Gallery zeigt u.a. Malerei von Christiane Peschek und die bekannten Schnappschüsse des Jedermann-Darstellers 2022, Lars Eidinger. Zeller van Almsick zeigt neue Arbeiten von Dejan Dukic in denen er erstmals mit einem für Kinder gedachten bunten Spielschaum experimentiert, sowie die auf Leinwände gebrachten anonymen „Testkritzeleien“ von Charlotte Klobassa. Den buntesten Beitrag liefert Angela Kohlrusch mit ihrer Bamberger Galerie AOA;87. Helga und Holger Schmidhuber verwandeln den Raum in ein Sammelsurium unterschiedlichster Artefakte, vom bemalten Perserteppich über ein weißes Frettchen das über einem Krokodil thront dem der Kasperl aus dem Maul hängt, bis zur Schaufensterpuppe. Bei Klemm’s aus Berlin fallen die Papierarbeiten von Fiona Mackay ins Auge, die von den Kreide-Malereien von Renaud Regnery kontrastiert werden.

Eine Ikone der feministischen Kunst hat die Galerie Gisela Clement ins Kraftwerk gebracht: Ulrike Rosenbach hat sich mit ihrer Version von Andy Warhols Porträt von Elvis Presley mit gezogenem Revolver in die Kunstgeschichte eingeschrieben. Dazu präsentiert die Galerie die Installation Herakles – Herkules – King Kong aus der aktuellen Ausstellung zum achtzigsten Geburtstag von Rosenbach in der Galerie in Bonn.
Den Trend zur Kombination von Design des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischer Kunst nimmt auch die Art Bad Gastein auf. Peter Buchberger aus München zeigt eine Auswahl aus seinem Angebot an Midcentury-Design, etwa eine Kommode von Silvio Cavatorta aus den 1960er Jahren, gemeinsam mit Arbeiten von Judith Kaminski und Gebrauchskeramik von Coco Pelger aus dem Programm von Wunderkunst.

Vier Galerien waren schon bei der ersten Ausgabe der Art Bad Gastein im vergangenen Jahr dabei: Die Hamburger Galeristinnen Nanna Preußners und Carolyn Heinz bespielen gemeinsam zwei Räume und kombinieren etwa Malerei von Ruptert Eder (bei Preußners) und Emailarbeiten von Astrid Köppe (bei Carolyn Heinz). Bei Kunst Kunz findet man Keramiken von Ulrike Schulze und Malerei von Josef Zekoff und PSM aus Berlin propagiert durchaus passend zum Tourismusort Bad Gastein die Zeitlosigkeit mit einer ziffernlosen Uhr von Eduardo Basualdo während daneben Nathan Peter mit einer sich auflösenden Leinwand von Vergänglichkeit, Zerfall und Wiedergeburt erzählt.

Die Art Bad Gastein ist wohl die kleinste der vielen Boutiquemessen, die in letzter Zeit neben den großen Marktplayern entstanden sind und zumindest am Eröffnungswochenende funktionierte die Mischung aus Kurzurlaub, Kunst und Bergkulisse hervorragend – die ersten Verkäufe waren bereits in den ersten zwei Stunden nach der Eröffnung unter Dach und Fach.

Mehr Texte von Werner Remm

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Art Bad Gastein
14 - 22.07.2023

Altes Kraftwerk am Wasserfall
5640 Bad Gastein, Wasserfallstraße 7
Email: info@artbadgastein.com
https://artbadgastein.com/
Öffnungszeiten: Mo-Do 14-18, Sa, So 12-18 h


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