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Auf der Gartenbank und im U-Bahn Wald

Es sind Werke von Künstlerinnen und Künstlern die in Österreich leben bzw. gelebt haben, die den Großteil der Auktion mit zeitgenössischer Kunst bestreiten, die am 22. Juni im Auktionshaus im Kinsky zu ersteigern sind. Acht Werke von Hermann Nitsch stehen am Beginn der Auktion, davon ein Schüttbild von Hermann Nitsch aus dem Jahr 1983, das mit einem Schätzpreis von 100.000 bis 200.000 Euro das teuerste Werk der angebotenen Kunstwerke darstellt. Danach folgt gleich Arnulf Rainer, von dem 15 Arbeiten unter den Hammer kommen, davon einige Kooperationen mit Dieter Roth, sowie Günter Brus. Die Zahl von 13 Arbeiten könnte vielleicht Glück für den in jüngster Zeit ein wenig in Vergessenheit geratenen Alfred Hrdlicka bedeuten. Er lebt zwar seit 1997 nicht mehr in Österreich, doch zählt er zu den internationalen angesehensten hier geborenen Künstlern. Seine Werke haben meist einen unheimlichen Unterton und auch die „Grey Mouse 16 (Eur 70.000 - 140.000), 2014 von Gottfried Helnwein auf die Leinwand gebracht, ist kein fröhlicher Mickey, sondern wirkt, wie eben aus dem Friedhof der Kuscheltiere auferstanden. Farbenfroher wirkt da schon die „Gartenbank“, ein 1981 entstandenes Aquarell von Maria Lassnig, das zwischen 25.000 und 50.000 Euro bringen soll. Die Werke von Künstlerinnen in der 198 Lose zählenden Auktion sind übrigens spärlich: Gerade einmal 23 Werke, neben Lassnig etwa drei Herren im blauen Arbeitsoverall von Franziska Maderthaner und weitere von Soshana, Martha Jungwirth, Lucia Ricelli, Vivian Czell, Debora Sengl und Eva Kaiser werden ausgerufen. Aus der internationalen Kunst bietet sich etwa Tony Craggs Skulptur „Mixed Feelings“ um € 50.000 - 100.000 an, oder Robert Rauschenbergs textile Arbeit „Aus der Hoarfrost-Series“ zum Schätzpreis von € 35.000 - 70.000 an.

In der Auktion Klassische Moderne, ebenfalls am 22 Juni, ist das Toplos einmal mehr dem Meister der verschneiten Berglandschaften Alfons Walde zu verdanken. Sein Blick auf Kitzbühel aus dem Jahr 1930 soll einen Wert von 250.000 bis 450.000 Euro haben. Eine „Stehende Dame mit Boa von vorne“ die Gustav Klimt in den Jahren 1903/4 in schwarzer Kreide anfertigte, weist große Ähnlichkeiten mit seinem ikonischen Porträt von Adele Bloch Bauer aus dem Jahr 1907 und gilt als Studie für das Goldbild. Der erwartete Preis sollte jedenfalls 50.000 bis 100.000 Euro betragen. Mit der selben Schätzung geht ein Ölbild der als Tiermalerin geltenden Künstlerin Norbetine Bresslern-Roth ins Rennen. Ihre Version der Bekehrung des heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jägerinnen und Jäger, entstand im Jahr 1941. Einen Wald der besonderen Art stellte Erika Giovanna Klien um 1950 in einem Aquarell dar: Ihr „Subway Forest“ zeigt die typischen Säulen der New Yorker U-Bahn und soll zwischen 3.500 und 7.000 Euro kosten.


Alle Auktionen vom 19. bis 22. Juni (mit Links in die Kataloge)

--> Antiquitäten, 19. Juni

--> Alte Meister, 20. Juni

--> Gemälde des 19. Jahrhunderts, 20. Juni

--> Schmuck, 21. Juni

--> Uhren, 21. Juni

--> Jugendstil & Design, 21. Juni

--> Klassische Moderne, 22. Juni

--> Zeitgenössische Kunst, 22 Juni

Mehr Texte von Werner Remm

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