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Der Preis der Nationalgalerie 2024 geht erstmals an vier Künstler:innen

Pan Daijing, Daniel Lie, Hanne Lippard und James Richards erhalten den Preis der Nationalgalerie, der im Jahr 2024 erstmals an vier Künstler:innen verliehen wird. Das neue Format des Preises nimmt den Gedanken der Ausstellung als kollektiven Austausch auf und strebt die Erweiterung der Sammlung durch den Ankauf der vier Neuproduktionen an. Die Preisträger:innen produzieren vier neue Arbeiten, die von April bis September 2024 in einer gemeinsamen Ausstellung im Hamburger Bahnhof gezeigt werden.

Pan Daijing arbeitet mit Klang, Performance, Installation, Choreografie und Film. Ihre künstlerische Praxis ist an der Schnittstelle von bildender Kunst und Musik angesiedelt. Von Improvisation und narrativen Handlungen geprägt, haben ihre Arbeiten oft einen performativen Ausgangspunkt, wirken jedoch weit über diesen hinaus. Sie zeugen von einem starken psychologischen Gespür für Raum.

Die Kunst von Daniel Lie setzt sich mit Fragen zu Ökologie und nicht-menschlichen Lebensformen auseinander. Lies multi-sensorische und eindrucksvolle skulpturale Installationen schaffen einzigartige Atmosphären. Die flüchtigen Materialien der Werke des:der trans-nichtbinären Künstler:in verändern fortlaufend Raum, Zeit und Dynamik einer Ausstellung.

Hanne Lippard nutzt primär ihre Stimme als künstlerisches Medium. Ihre Klangskulpturen umfassen die Besucher:innen und schaffen minimalistische, aber eindringliche Begegnungen. Der ruhige erste Eindruck täuscht jedoch nicht über die entschiedene Stimme zu politischen Anliegen hinweg.

Der Filmemacher James Richards verbindet experimentelle Techniken mit einem Sinn für räumliches Arrangement. Er verhandelt Fragen von Geschichte und Erinnerung, Archivierung und Konservierung. Seine detaillierten Werke zeigen ein choreographisches Verständnis von Raum und davon, wie sich Menschen durch diesen bewegen.

Die Jury wählte aus 70 Vorschlägen, die von zwölf Fachleuten für den Preis der Nationalgalerie 2024 nominiert wurden: Sarah Alberti (Journalistin, Lektorin und Kunsthistorikerin, Leipzig); Carina Bukuts (Kuratorin Portikus, Frankfurt); Övül Ö. Durmuşoğlu (Professorin Hochschule für Bildende Kunst, Braunschweig); Ines Goldbach (Direktorin, Kunsthalle Baselland, Muttenz); Anna Gritz (Direktorin Haus am Waldsee, Berlin); Johan Holten (Direktor Kunsthalle Mannheim); Kornelia Röder (Abteilungsleiterin, Staatliches Museum Schwerin); Alya Sebti (Direktor ifa-Galerie, Berlin); Nina Tabassomi (Direktorin TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Innsbruck); Anne Vieth (Kuratorin Kunstmuseum, Stuttgart), Silke Wagler (Leiterin Kunstfonds, Staatliche Kunstsammlungen Dresden); Moritz Wesseler (Direktor Fridericianum, Kassel). Ebenfalls vorschlagsberechtigt waren die Kurator:innen des Hamburger Bahnhofs sowie die Mitglieder der Freunde der Nationalgalerie.

Der Preis der Nationalgalerie wird 2024 zum zwölften Mal vergeben. Seit dem Jahr 2000 fördert dieser Preis junge, wichtige Positionen der Gegenwartskunst, die die Internationalität und Lebendigkeit der Kunstszene in Deutschland widerspiegeln und durch neue künstlerische Ansätze bereits Bedeutung erlangt haben. Für den Preis der Nationalgalerie sind Künstler:innen teilnahmeberechtigt, die derzeit in Deutschland leben und arbeiten und zum Zeitpunkt der Nominierung nicht älter als 40 Jahre sind. In den vergangenen Ausgaben wurde aus einer Shortlist-Ausstellung eine Künstler:in mit dem Preis ausgezeichnet und anschließend in einer Einzelausstellung präsentiert. Ab sofort werden alle vier Nominierten in einer Gruppenausstellung im Hamburger Bahnhof mit je einer Neuproduktion präsentiert, die für die Sammlung der Nationalgalerie erworben werden soll. Der Preis möchte die Vielgestaltigkeit künstlerischer Ansätze und Medien feiern, welche gerade die zeitgenössische Kunst auszeichnet. Die Neuproduktion von Werken für die Sammlung im Dialog zwischen Künstler:innen und Institution steht für zeitgenössische Formen des Sammelns.

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Abbildung v.l.n.r.: Pan Daijing, Portrait © Dzhovani, Daniel Lie, Portrait © Camila Svenson, Hanne Lippard, Portrait © Diana Pfammatter, James Richards, Portrait © Victor Luque

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