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Eintritt Frei - Kunst aus Bratislava, Budapest, Ljubljana, Prag und Wien: Versuch einer Raum- und Zeitzusammenführung

Mit dem Werbeslogan eines Lokals mit Event-Charakter lockt die Bawag Foundation gegenwärtig BesucherInnen in eine Ausstellung, die ein geografisches und zeitliches Kontinuum künstlerischer Praxis zu erzeugen versucht. Wer der nationalen und historischen Bedeutung der gezeigten Arbeiten nachgeht, wird feststellen, dass aus den neuen EU- Beitrittsländern Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn sowie dem von ihnen östlich umschlossenen Österreich jeweils bedeutende VertreterInnen der Kunst der siebziger Jahre mit Einzelpositionen aus dem aktuellen Kunstgeschehen konfrontiert werden. Welches Beziehungsgeflecht ergibt sich jedoch aus der Konstellation der Gesamtschau, die zwischen die kunsthistorisch älter und jünger datierten Werke ein fast dreißig-jähriges Vakuum legt und keine spezifischen inhaltlichen Referenzen aufweist? Als Reaktion auf diverse "Ost-Ausstellungen", wie es in der Sonderbeilage "Diskurs" heißt, liege der einzige Anspruch darin, herausragende künstlerische Positionen zu zeigen. Dass dies zweifelsohne der Fall ist, garantieren Namen wie VALIE EXPORT, Jiri Kovanda oder Julius Koller, deren performative Praxis und inhaltliche Relevanz bereits für eine eigene Schau genügend Potential bieten und daher die Arbeiten der jüngeren KollegInnen zu überschatten drohen. Dass Kristof Kinteras bewegliche Billasackerl-Sprechinstallation "Im sick of it all" nicht nur auf der vorjährigen Prag-Biennale überzeugte, beweist die aktuelle Adaption in deutscher Fassung, deren sprachliche Ergüsse mit dem Sound in EXPORTs Video "Mann & Frau & Animal" konkurrieren. Sehr gelungen präsentiert Pavlina Fichta Cierna in ihrer Videoinstallation im Untergeschoss ein Porträt des slowakischen Malers Josef, der in einem winzigen Atelierraum über seine Bilder, nachbarstaatliche Beziehungen und den Traum einer Venedig-Biennale Teilnahme sinniert. Den Abgang zu diesem Bereich, in dem sich auch das tragbare l2 Museum niedergelassen hat, markiert Marko Lulic kroatisches CLUB -Architekturversatzstück, das dem Ausstellungstitel die visuelle Form einer eventhaften Lokalität entgegenhält.
Mehr Texte von Walter Seidl

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Eintritt Frei - Kunst aus Bratislava, Budapest, Ljubljana, Prag und Wien
17.03 - 19.06.2004

BAWAG Foundation
1040 Wien, Foundationsquartier, Wiedner Hauptstraße 15
Tel: +43 1 504 98 80 38, Fax: +43 1 504 98 80 39
Email: foundation@bawagpsk.com
http://www.bawag-foundation.at
Öffnungszeiten: Di bis So, feiertags 11 bis 18, Do bis 20 Uhr


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