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Sommerzeit ? Kunstauszeit

Seit Mitte Juni begleitet mich der Stoßseufzer \"ich kann schon keine Kunst mehr sehen\". Die Biennaleschauer röcheln ihn hervor, die Baselgeher jammern ihn mir zu und die in Wien gebliebenen Kunstfreunde jeiern sowieso ob ihrer Kunsterschöpfung. Es gab ja auch wirklich eine Menge Kunstevents in der abgelaufenen Saison. Von Greco bis Frohner, von Cezanne bis \"Lebt und arbeitet in Wien\" - vor lauter Überallhingehenmüssen hatte ohnehin niemand mehr Muße, sich in Ruhe ein Kunstwerk anzusehen. Bussi hin und Hallo da ? die Überforderung war einfach vorprogrammiert. Oder können Sie sich vielleicht wirklich an 5 Kunstwerke erinnern, die Sie bei Ihren letzten 10 besuchten Kunstveranstaltungen hätten sehen können? Bevor also die letzte Kunstlust von der Unlust endgültig überwältigt wird - hier ein paar sommerliche Anregungen: Lesen Sie mit Muße ein Buch ? z.B. die Biografie eines Kunstsammlers wie Berggruen oder Frick. Gehen Sie in ein Museum und betrachten Sie eine halbe Stunde lang nur ein einziges ihrer Lieblingsbilder. Schauen Sie sich das samstägige \"Metropolis\" auf arte an. Verbringen Sie eine einsame Stunde in der Wotruba-Kirche. Lesen Sie \"Praxis der Kunst\" von Tapiès. Dies sollte helfen ? zumindest bis zur septemberlichen Marathon-Eröffnung des MQ ? da können Sie sich wieder wundbusseln und überfordert hinwegsehen über die Eventsache Kunst.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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