Graz zeigt aktuelle Kunst und lädt zu den Galerientagen
Das Kunsthaus zeigt die Amazons of Pop – Künstler:innen, Superheldinnen, Ikonen 1961 – 1973. Besonders die zahlreichen hochqualitativen Kunstwerke von Kiki Kogelnik (geboren in Graz) erfreuen die Besucher.
Monica Bonvicini – I don´t like you very much füllt die obere Ausstellungsfläche mit dem Gerüstbau eines Hauses aus. Dokumentarfotografien, eine Videoprojektion und diverse Zusatzobjekte füllen den Raum mit Kunst.
Im gleichen Gebäudekomplex zeigt die Camera Austria Tizza Covi und Rainer Frimmel, die mit der Ausstellung Über die Ränder die in öffentliche und private Räume um Kaliningrad (1999) oder in ein Dorffest in Jasnaja Poljana (1998) Einblicke ermöglichen.
Die Neue Galerie zeigt Ladies and Gentlemen - Das fragile feministische Wir, Martin Walde und die Werke des Förderungspreises des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2021. Im Rahmen des Wettbewerbes um den Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2021 wurden 12 Künstler:innen für die Gruppenausstellung ausgewählt und eingeladen, Kunstwerke in unterschiedlichen Medien zu präsentieren – darunter (Klang-)Installationen, Videos, Plastiken, Plakate, Malereien, Objekte und Keramikarbeiten. Mit dem Förderpreis wurde Georg Haberler ausgezeichnet, der sich mit Textilwerken aus seinem Oeuvre präsentiert.
Beteiligte Künstler:innen: Alfredo Barsuglia, Kamilla Bischof, Beate Gatschelhofer, Georg Haberler, Daniel Hafner, Veronika Hauer, Ernst Koslitsch, Alfred Lenz, Ute Müller, Armin A. Pichler, René Stiegler, zweintopf
Der Grazer Kunstverein im Palais Trauttmannsdorff zeigt Sandra Lahire und Celeste Burlina kuratiert von Tom Engels. Der Gegenwartsbezug von Sandra Lahire könnte nicht besser gewählt sein. Der eigene Körper, Bergbau und Atomkraftwerke sind Themen ihrer sechs gezeigten Filme.
Die Galerie Sommer im Palais Kazianer in der Stempfergasse zeigt Loys Egg und Peter Weibel mit der Bibliotheca Insomnia Redux. Die Bibliotheca insomnia, die nicht schläft, zeigt sich in erweiterter, um neue Träume angereicherter Form: Druckwerke werden zu Gemälden, Worte zu Bildern, Gemälde zu Gegenständen - zur Sprache einer Universalpoesie.
Levente Szücs, ein Absolvent von Herbert Brandls Klasse in Düsseldorf zeigt Tafelwerke unter dem Titel Augmented Nature in der Galerie Reinisch am Hauptplatz. Malerei wird mit Fotografie und mit Skulptur verbunden.
Eine feine Überraschung bereitet die Galerie Transit: Rita Sammer - Vom Faden zur Linie, die den Raum erobert. Für Linien gibt es unterschiedliche Interpretationen. In der Geometrie spricht man von einer geraden oder gekrümmten Verbindung zwischen zwei Punkten. Wenn man über eine Person in Zusammenhang mit einer Linie spricht, so ist damit das äußere Erscheinungsbild, das an der Körpermasse gemessen wird, gemeint. Es gilt somit darum, eine gute Linie zu machen und zu haben.
Eine Linie als Darstellungsform ist wie der Teil eines Geflechtes, das eine größere Aussage treffen möchte. Wenn Rita Sammer, 1993 in Graz geboren, mit Linien arbeitet, so sind es im Porträtbereich auf Papier die Einzelelemente der Köpfe. In der Druckgrafik arbeitet sie mit Linien Platten aus und schafft Linienskulpturen, die durch Hochdruckverfahren (Holz- und Linolschnitt) und Flachdruck (Lithografien) entstehen. Sie zieht diese Linien auch in das Dreidimensionale. Mit ihren Polyactid-Skulpturen, die mittels 3D-Drucker hergestellt werden, schafft sie den Übergang in den Raum. Die klassischen Elemente der Druckgrafik werden dabei durch hochmoderne dreidimensionale Werke ersetzt, die im Gegensatz zu einer bild-„hauerischen“ Arbeit als „Plastiken“ zu bezeichnen sind, die geformt und somit aufgebaut werden.
Rita Sammer hat ein abgeschlossenes Diplomstudium für Grafik Design an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo sie derzeit auch lebt.
Spannend sicher auch, wenn man ihre Arbeiten nach Sigmunds Freuds Ansichten betrachtet und analysiert. Man zieht am Faden und löst auf, entknotet, entwirrt und entwickelt (in zweierlei Bedeutung). In der Ausstellung out of my head zeigt Rita Sammer fragile Linienkonstrukte, die objekthaft mittels Digitaldruck gesponnen sind.