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Andreas Leikauf & Bernhard Tragut: Und dann gehen alle Lichter aus

Andreas Leikauf trifft auf Bernhard Tragut und das ist durchaus gewollt von beiden Künstlern, die nicht bloß ihre Freundschaft, sondern ihre Liebe zum Rock n Roll verbindet. Denn nach wie vor bietet der Rock n Roll einiges an Potential, um seine Analyse der Empfindungen unter die Matrix der Rebellion zu packen. Auch wenn sich desillusionierende Erfahrungen darüber einschleichen, dass der unmäßige Konsum von Drogen und Alkohol keine Helden schafft, sondern brutal damit konfrontiert was im Rock n Roll als Mythos weiterlebt Live fast & die young. Andreas Leikauf ist kein Storyteller, doch in seinen Bildern treffen pointierte Wortkreationen als paradoxe Lyrics wie Try it again, Something went wrong, No more promises, The Absence of sense auf Images, die Leikauf aus Lifestylemagazinen zusammensampelt. Wozu neue Bilder erfinden, wenn bereits alle existieren? Wie in einem Film Noir oder in den Filmen der Novelle Vague werfen sich schwarze Schatten über Leikaufs Bilder. In More senseless violence Please wird mit dem Tabu gebrochen, als Künstler vordergründig ?political correct? zu agieren. Hingegen wird man damit konfrontiert, wieviel Gewalt einem täglich durch die Medien entgegengeschleudert wird. Während Leikauf durch Phrasen wie No Brain No Pain, Capitalism will save you oder Famous Losers die Leitbilder der Gesellschaft entmystifiziert, befasst sich Bernhard Tragut in seinen geschnitzten und modellierten Objekten mit den Mythen des Alltags, gilt seine Aufmerksamkeit banalen Attributen unserer Existenz. Doch für Bernhard Tragut ist dies immer auch eine Frage der Standortbestimmung und so begibt er sich in seinen Skulpturen auf Reisen, die ihn in den Supermarkt, ins Fitnesscenter oder in die Berge führen. Von der Malerei inspiriert, modelliert Tragut seine Skulpturen oder schnitzt sie aus OSB- Spanplatten als eine Art Recyclingprogramm. Der in der Kunst verpönten Volkskunst oder dem Barock ist er dabei nicht abgeneigt. In der Skulptur Du, du, du und du auch! wird durch eine aufklappbare und wieder verschließbare Kugelform eine geschlossene und offene Gesellschaft konstruiert. Demokratisch hält es auch Andi Leikauf, der seine Bilder meist im kleinen Format malt und sie zu erschwinglichen Preisen unters Volk bringt.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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Andreas Leikauf & Bernhard Tragut
28.01 - 06.03.2004

hilger contemporary
1010 Wien, Dorotheergasse 5
Tel: +43-1512 53 15, Fax: +43-1-513 91 26
Email: contemporary@hilger.at
http://www.hilger.at
Öffnungszeiten: geschlossen


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