Werbung
,

a shop is a shop is a shop: Shop till you know what you need

Museumsshops sind eine wichtige Einnahmequelle für die Ausstellungshäuser. Auch wenn man über Marketingartikel wie Kaffeetassen, Poster und sonstige Gimmicks die Nase rümpfen mag, sie stellen einen niedergschwelligen Zugang zur Kunst um meist wenig Geld dar.

Oft steht man aber ratlos vor der angebotenen Fülle an kleineren oder größeren Mitbringseln, günstigen Auflagenobjekten von Künstler:innen, T-Shirts, Schals, Schirmen und Büchern. Da will ein Projekt von Kurator Klaus Speidel Abhilfe schaffen. Gemeinsam mit der Klasse TransArts an der Universität für angewandte Kunst hat er ein Projekt für den Shop der Kunsthalle Wien entwickelt, das es den Käufer:innen möglich manchen soll, ihre Einkaufswünsche zu definieren.

Mit der Amtsübernahme von WHW (Sabina Sabolović, Ivet Ćurlin und Nataša Ilić) im Jahr 2019, war der Eingangsbereich zur Kunsthalle umgestaltet, der dortige Verkaufsbereich verkleinert und eine zusätzliche Ausstellungsfläche für diskursive Formate geschaffen worden. Mit der Intervention „a shop is a shop is a shop” haben die Studierenden ein ausgesprochen diskursives Einkaufserlebnis konzipiert, in dem das vielzitierte „Abholen des Publikums“ radikal und direkt umgesetzt wird. Für Klaus Speidel ist das Eingehen auf die Wünsche und Gedanken der Besucher:innen essentiell, um das Verständnis für Kunst zu fördern, vor allem aber, um Schwellenängste abzubauen. Manche mögen die eher anonyme Atmosphäre von Supermärken bevorzugen, die meisten Menschen fühlen sich aber sicherer, wenn eine beratende Verkäuferin oder ein Verkäufer auf persönliche Bedürfnisse eingeht und den Einkauf auch zu einem persönlichen Erlebnis macht.

Die künstlerischen Angebote im Shop decken eine breite Palette an möglichen Bedürfnissen ab. Von der Erinnerung an die Natur mit den Objekten von Mathias Leberbauer, Malsets von Janine Weger, einem Spielteppich für Umweltbewusste von Anton Defant, Bilder die nicht gekauft, aber getauscht werden können von Christopher Frieß, Erinnerungen an die Jugend in Form eines Mopeds von Riki Werdenigg, eine eindeutige Schürze für Köche von Renate Bertlmann, Schutzhäute von Tina Grüll bis hin zu Energydrinks von Xenia Lesniewski, die einen freudvollen Abschied von den irdischen Besitztümern garantieren.

Die Shop Assistants bzw. Lifestyle-Berater:innen des Shops der Kunsthalle Wien geben aber auch eine Ahnung davon, wie der Besuch einer Ausstellung auch ablaufen könnte wenn das Servicekonzept eines Kaufhauses auf das Museum umgelegt wird: Kein Einkaufs-Erlebnis, sondern persönliche Erfahrungen mit Kunstwerken, die uns dann auch wirklich etwas zu sagen haben.

Mehr Texte von Werner Remm

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

a shop is a shop is a shop
01 - 13.02.2022

Kunsthalle Wien Museumsquartier
1070 Wien, Museumsplatz 1
Tel: +43 1 521 89-0
Email: office@kunsthallewien.at
http://www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten: Di-So 10-19, Do 11-21 h


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: