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Neues Bauen in Favoriten

Mit Wohnbau, zumal mit sozialem, kann man in der Architektur angeblich keine Meriten erwerben. Wenn man darunter aber nicht "Stararchitekten"tum versteht, sondern ob einer größeren Anzahl von Menschen zu besseren Lebensumständen verholfen wird, dann gibt es kaum Effektiveres. Und auch für das Vorurteil, dass Architektur die ganze Sache vielleicht verhübschen, aber jedenfalls unverhältnismäßig verteuern würde, lassen sich ausreichend Gegenbeispiele finden. Ein besonders schönes ist Patricia Zaceks Wohnhausanlage Siccardsburggasse. Die Anlage der Genossenschaft "Neues Leben" mit Eigentums- und geförderten Mietwohnungen gliedert die Eckparzelle in zwei Stiegen. Die größeren Eigentumswohnungen liegen an der Siccardsburggasse. Westseitige Loggien gehen zum Hof, der als kontemplatives Gartenparterre mit Holzplanken, geometrischen Kies-, Blumen- und Rasenzonen und einem kleinen Wasserbecken Ruhe und Privatheit vermittelt. Im Erdgeschoss geht zum Hof auch ein großer Gemeinschaftsraum. Der Trakt an der Hardtmuthgasse mit rund 60 qm großen Single-/Paar-Wohnungen profitiert von seiner südseitigen Orientierung. Hofseitig über Laubengänge erschlossen, öffnen sich die Wohnungen auf die Straße mit Glaswänden in bester Tradition der klassischen Moderne. Sonnensegel schützen vor Hitze und geben der Fassade einen wechselnden Rhythmus. Die Wohnungsgrundrisse sind ebenso lapidar wie überzeugend: Der große Wohn-Schlafraum lässt sich über Schiebewände separieren. Ein zentraler Küchen-Sanitär-Block erlaubt eine Rundum-Erschließung der Wohneinheiten, die dadurch überraschend weiträumig werden. Ganz ohne architektonischen Schnickschnack ist hier eine Wohnhausanlage entstanden, deren Bewohner zu beneiden sind um ein im besten Sinne neutrales Wohnumfeld von höchster architektonischer Qualität (mit moderaten Mietpreisen), einem humanitären Denken verpflichtet, das nicht die Person des Entwerfenden in den Mittelpunkt stellt, sondern, die, für die geplant wurde. Mehr davon, bitte.
Mehr Texte von Iris Meder †

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