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Kunst im Luxussegment

Als zweite post-pandemische Kunstmesse läuft noch bis Sontag, den 30. Mai die „Art at the Park“, deren Name nicht etwa auf eine naturnahe Lage anspielt, sondern auf ihren Austragungsort im 5-Sterne-Hotel Park Hyatt im Zentrum Wiens. Die Teilnehmerliste setzt sich aus einer bunten Mischung aus österreichischen Galerien und Kunsthändler:innen zusammen, mit Kunst ab Hinterhof ist sogar eine Wiener Produzentengalerie auf der Messe vertreten.
Ganz dem noblen Ambiente des Hotels geschuldet, wird Kunst als Luxusgut auf dezent hellgrauen Wänden inszeniert. Über der Standarchitektur werden die Holzvertäfelungen des ursprünglich als luxuriöse Zentrale einer ehemaligen Bank errichteten Hauses sichtbar.

Dass nach den vielen und langen Lockdowns das Verkaufbare und das Ausbreiten eines möglichst großen Querschnitts des Programms im Vordergrund steht, kann man den Teilnehmer:innen nicht verübeln, zumal das Angebot teils hohe Qualität aufweist. Allen voran steht bei der Galerie bei der Albertina-Zetter „Der Tod ist eine Sphinx“ von Maria Lassnig aus dem Jahr 1985. Vergangenes Jahr bei Lempertz für 275.000 Euro zugeschlagen sind die jetzt dafür angesetzten 560.000 Euro, die man dafür im Budget haben sollte, wohl durchaus realistisch. Für den Fotografie-Spezialisten Johannes Faber hat sich die Kunstmesse jedenfalls schon ausgezahlt. Ein Vintage-Print der ikonischen „Movement Study“ von Rudolf Koppitz hat unter anderem schon am Eröffnungstag neue Besitzer gefunden. Auch Roland Widder hat seine Kosten bereits eingespielt. Er setzt vor allem auf den Maler des Hagenbundes Karl Hauk. Die einzige Solopräsentation wagt Petra Seiser aus Schöfling am Attersee mit einer sehenswerten Auswahl des Österreichers TOMAK. Kunsthandel Hieke breitet ihr Angebot an österreichischen Malerinnen des frühen 20. Jahrhunderts aus, die Galerie Lehner zeigt ein Gemälde der österreichischen Künstlerin Birgit Jürgenssen aus dem Jahr 1982, dem Jahr als sie ihre Lehrtätigkeit in der Meisterklasse von Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste Wien begann.

Wer die Kommunikation mit den Galerist:innen scheut und sich eingeständig über das Angebot informieren will, der kann die auf der Messe die Webapp Fynd.art im Smartphone aufrufen. Sobald man die Kamera auf eines der Bilder richtet, werden weiterführende Informationen und oft auch Kurztexte eingeblendet. Die Software erkennt die Werke recht verlässlich, dass sie manchmal einen Damisch mit einem Staudacher verwechselt kann vorkommen, beim zweiten Versuch klappt es dann aber. Den Preis der meisten Arbeiten muss man dann aber doch bei der Kunsthändlerin oder dem Galeristen persönlich erfragen. Das heimische Publikum nimmt die neue Kunstmesse jedenfalls gut an und auch Gäste des Luxushotels haben die Messe genutzt um ihre Sammlungen zu erweitern.

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Art at th Park
Park Hyatt, Am Hof 2, 1010 Wien
--> www.parkvienna.com

Mehr Texte von Werner Remm

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