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Christian Marclay - 48 War Movies, 2019

Flackerndes Unwohlsein


Ein Gefühl von gelähmter Magengrube und absoluter Alarmbereitschaft befällt einen bei Betrachtung von Christian Marclays Installation „48 War Movies, 2019“. In einer Projektion zeigt er Kaleidoskop-artig übereinandergelegt 48 Kriegsfilme zugleich im Loop. Das Videobild besteht aus den Außen-Rahmen der Filme. Deren Bandbreite reicht vom amerikanischen Bürgerkrieg bis zum Irakkrieg, immer mit Beteiligung der Amerikaner am Kriegsgeschehen. Durch die unterschiedlichen Spielfilmlängen ergibt sich eine immer neue Kombination des Gesamtbildes, die hektisch flimmernd keine Orientierung zulässt. Orientierung möchte man sowieso nicht finden in der Projektion da man regelrecht angeschrien wird von den übereinander laufenden Tonspuren welche sich kakophon über die Lautsprecher verbreiten. Diese Installation lädt nicht zum Verweilen ein, sie schreit uns an erzeugt ein Gefühl von: „ich will hier nur weg!“, und vertreibt einen letztendlich, genauso wie auch der Krieg es macht. Es ist wahrlich keine angenehme Erfahrung aber sie bewegt und macht einen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, in friedlichen Zeiten zu leben.

 

48 War Movies, 2019
Christian Marclay

* 1955 in USA, lives and works in London

Single channel video installation, colour, stereo sound, continuous loop

Courtesy the Artist

Spotted on La Biennale die Venezia 2019
"May you live in interesting times"

Video © artmagazine.cc

Mehr Texte von Alexandra Remm

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