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Art Austria: Solide Palaismesse

Man könnte meinen, es gäbe zu viele Kunstmessen in Wien. Mitte März waren gerade erst die WIKAM im Palais Ferstel und Niederösterreich sowie die Art Vienna in der Hofburg zu Ende gegangen (das artmagazine berichtete -->hier und -->hier). Nun buhlt die Art Austria im Palais Liechtenstein um die Gunst des Publikums. Wolfgang Pelz, Veranstalter der Art Austria, sieht das Problem weniger in der Konkurrenz, als im fehlenden Zusammenhalt. „Wenn man dauernd hört, es werde nichts verkauft, ist es kein Wunder, wenn die Kunstsammler ausbleiben“, so Pelz. Das Problem der Überlastung des kauffreudigen Publikums stellt sich wohl auch deshalb nicht, weil die drei Messen mit einer überschaubaren Zahl an Ausstellern antreten – 39 sind es bei der Art Austria, was einen recht raschen Rundgang durch die Messe ermöglicht.

An den meisten Messeständen ist ein bunter Mix aus den jeweiligen Galerieprogrammen zu sehen, speziell natürlich bei den Kunsthändler*innen. Suppan Fine Arts kombiniert im Treppenaufgang des Palais Julian Opie, Victor Vasarely, Heimo Zobernig, Franz Ringel, Günther Uecker und Gunter Damisch (in dieser Reihenfolge) und zeigt daneben noch Marie Egners „Rosenzeit“ aus dem Jahr 1895. Da wird die Qualität der Einzelwerke dann doch durch die räumliche Enge etwa geschmälert. Wie alle heimischen Messen die in alten Gemäuern stattfinden, leidet eben auch die Art Austria unter den beengten Raumverhältnissen und dem dadurch schwierigen Messebau. Manchmal ergibt sich dadurch aber eine zusätzliche Spannung, etwa wenn Cajetan Gril Skulpturen von Pravin Cherkoori und Lorenz Estermann mit dem zum Interieur des Palais gehörenden goldenen Wagen des Fürsten Joseph Wenzel I. von Liechtenstein kombiniert. Ebenso fügt sich Kevin Francis Grays zeitgenössische Interpretation der klassischen Marmorskulptur hervorragend in das barocke Palais. (Bust of Cáer, 2018, bei Lisa Kandlhofer). Einzelpräsentationen gibt es nur bei der Galerie Chobot mit Skulpturen von Walter Moroder und den Krinzinger Projekten. Dort stürzt sich der „Wandelkünstler“ Christian Eisenberger gerade wieder auf die Malerei und das zeitigt großformatige und durchaus bemerkenswerte Ergebnisse.

Die Art Austria zeigt sich abgesehen vom Veranstaltungsort schnörkellos, ohne Diskussionsprogramme und thematische Sonderschauen. Einzig der weitläufige Platz vor dem Palais Liechtenstein wird für eine kleine Skulpturenschau genutzt. Damit erfindet man den Kunstmarkt nicht neu, aber bietet eine bunte Mischung für breites Publikum.

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Art Austria
05 - 07.04.2019

Gartenpalais Liechtenstein
1090 Wien, Fürstengasse 1
Tel: +43 1 319 13 91 0
Email: office@liechtensteincollections.at
https://www.liechtensteincollections.at
Öffnungszeiten: täglich 11–18 Uhr | freier Eintritt


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