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Anastasiya Yarovenko & Karina Mendreczky - Salad Days: Das Einst im Jetzt

Unter dem gemeinsamen Titel „Salad Days“ zeigen Anastasiya Yarovenko und Karina Mendreczky in der Galerie ARCC.art Versatzstücke aus einem persönlichen Universum, dessen Dekodierung unterschiedliche Sichtweisen eröffnet und auf dem gleichnamigen Ausspruch von William Shakespeare gründet, der für eine glückliche Kindheit steht.

Die beiden Trägerinnen des Preises der Kunsthalle Wien 2015 verhandeln in ihren Werken jene Transformation, die nach dem „coming of age“ die Leichtigkeit des Lebens in der Kindheit verblassen lässt und immer wieder neue Daseinsbedingungen geltend macht, die bereits in inter-familiären Auseinandersetzungen ihren Ursprung nehmen.

Die Ausstellung versammelt ein ausgewogenes Geflecht künstlerischer Medien, die entweder als Teppich geflochten oder als Pflanzeninstallation auf geflechtartige Wachstumsprozesse verweisen. Yarovenko veranschaulicht dies in einem kleinen Botanikum aus vor sich dahin gedeihendem Unkraut, das mit den Eltern ausgetragene Konflikte im Garten um die Sicherung der Gemüseversorgung in den 1990er Jahren bzw. das Ende des Paradieses markiert. Aus einer konstruktivistischen Teppichinstallation wiederum ragen Fäden heraus, die wie durch unvorsichtiges Behandeln (etwa von noch sorglos im Leben stehenden Kindern) entstanden sein könnten. Andererseits referenziert die Künstlerin auf strukturale Elemente einer Modernismusdebatte, die einer formalistischen Stringenz folgt und neben Teppich auch in einer Wandarbeit aus Plexiglas sichtbar wird.    

Mendreczky arbeitet vorwiegend mit Arbeiten aus Papier und nimmt in ihren Motiven Fotografien aus Familienurlauben als Grundlage der Reflektion. Konkrete Ereignisse können hier jedoch nicht ausgemacht werden. Sie symbolisieren eine Narrationskette umgewandelt zu einer Märchenerzählung über eine glückliche Kindheit. Diese wird ebenso in einer kleinteiligen Serie an Gipsobjekten visualisiert. Ein transparentes Plexiglasobjekt mit der projizierten Gravur einer Vase eröffnet schließlich ein magisches Blickfeld, das verschwommene Erinnerungen an glorifizierte aber nicht wieder bringbare Momente der Vergangenheit zu evozieren vermag.

Mehr Texte von Walter Seidl

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Anastasiya Yarovenko & Karina Mendreczky - Salad Days
08 - 30.11.2018

Galerie ARCC.art
1070 Wien, Kaiserstraße 76
Tel: +43 1 956 03 41
Email: ahoi@arcc-art.com
https://www.arcc-art.com/
Öffnungszeiten: Di-Fr 13-18 h


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