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Elizabeth Peyton - Eventyr: Im inneren Zirkel

Bis Ende August zeigt die Galerie Ropac in der Villa Kast zwischen 2012 und 2018 entstandene malerische Porträts der amerikanischen Künstlerin Elizabeth Peyton.

Peyton, 1965 in Danbury, Connecticut geboren und mittlerweile Kunstprofessorin in Düsseldorf, lebt in New York und auf Reisen. Ihre Karriere begann in den 90er Jahren und entwickelte sich langsam. 1998 hatte Sie bei Georg Kargl eine Schau in Wien. Hier in Salzburg war Sie zuletzt in einer Einzelausstellung im Salzburger Kunstverein 2002 zu sehen. Bei Thaddaeus Ropac ist dies ihre erste Einzelausstellung.

Im unteren Geschoß der Villa Kast öffnet sich der malerische Orbit der amerikanischen Künstlerin mit ihren intimen Porträts. Waren es anfangs Freunde Peytons, die sie porträtierte, so wurden es später Prominente wie David Hockney und Kurt Cobain, die sie an Hand von Fotografien malte.

Hier in Salzburg sind ebenfalls Prominente wie der japanische Eiskunstläufer und Olympiasieger Hanyu oder der Pianist David Fray zu sehen. Im Gegensatz zu ihren früheren Porträts ist der Farbauftrag nicht deckend. Peyton arbeitet mit blau, türkis und weißen Tönen, wobei nun eher der Strich dominiert und viele weiße Flächen ausgespart werden. Es scheint fast als würde Sie mit der Grundierung arbeiten und den weißen Untergrund als gestaltende Fläche einsetzen. Ihre zeichnerische Hand und ihr Können sind in diesen Ölmalereien erkennbar. Der luzide Ausdruck der Arbeiten, wie im Porträt von Fray, wird oft noch durch die Wahl der Technik Wasserfarbe auf Papier unterstrichen.

Die Darstellung der Porträtierten ist intim, in sich zurück gezogen. Es scheint als würde die Prominenz der Personen einer behutsam geschützten Innerlichkeit weichen. Die Dargestellten sind zurückgeworfen auf ihr stilles Selbst, manchmal lesend oder schlafend dargestellt. Es könnte die Ruhe und Entspannung nach dem Sturm, dem Auftritt oder dem Konzert sein.

Wie sehr sie das Phänomen der Präsenz auf der Bühne und das Sein danach bewegt sieht man auch in einer kleinen Arbeit mit dem Titel Ariadne auf Naxos (2012-2018). Hier ist der Farbauftrag deckender und die Formen der Dargestellten sind wuchtiger und pathetischer. Im Rahmen eines Ausstellungsauftrags erlebte Peyton 2011 „Die Walküre“ in der Metropolitan Opera und arbeitete dazu Szenen malerisch aus. Die Sogwirkung der Musik Wagners faszinierte sie. Das theatralische Element ihrer Arbeit ist auch in den Werken der Salzburger Ausstellung sichtbar.

Mit dieser Affinität zur Bühne und Prominenz und ihrer künstlerischen Verarbeitung passt Sie gut in den Salzburger Festspielsommer.

Mehr Texte von Susanne Rohringer

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Elizabeth Peyton - Eventyr
28.07 - 25.08.2018

Galerie Thaddaeus Ropac
5020 Salzburg, Mirabellplatz 2
Tel: +43 - 662 881 393, Fax: +43 - 881 39 39
http://ropac.net
Öffnungszeiten: Im August Mo-Sa 10-18 h
Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h


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