
COLLAGE IV - Raum: Klaus Pamminger: 13. Oktober, 9:50 morgens, UTC + 1
Wenn der Vorschlag von John Baldessari (in: „Seven days in the art world“, Sarah Thornton, Granta Publications) auf- und angenommen werden würde, nämlich, dass KünstlerInnen ihre bisher bespielten prestigeträchtigen Ausstellungsorte durch ordensähnliche Abzeichen auf ihren Jacken visualisieren sollten, dann würde Klaus Pamminger wohl ein besonderes güldenes Abzeichen für sein Ausstellungskonzept der aktuellen Ausstellung in der Fotogalerie Wien bekommen.
Steht man/frau am Eingang der Fotogalerie Wien, eines klassischen „white cubes“, wird zur Kenntnis genommen, dass es so ein Display in diesen Räumen so noch nie gab. Weiters erschleicht eine/n sofort das Gefühl, in einer Galerie in New York City zu sein. Warum?
Shadow in the cube! – Klaus Pamminger nahm ein Datum, in diesem Fall den 13. Oktober, und eine Uhrzeit: zehn vor zehn am Vormittag, um eine Schattenkonstruktion als Gerüst für die Präsentation seiner Arbeiten ab 2007 zu entwickeln: nach Berechnungen entschied er sich für dieses Datum, „entfernte“ die Decke der Galerie und entwickelte in 3D-Plänen den genauen Schattenfall eines fiktiv einfallenden Sonnenlichtes.
So thematisiert er den Raum und macht ihn als Grundlage seiner Präsentation selbst zum künstlerischen Eingriff. Die Illusion, in einem geschlossenen Raum und doch im Freien zu sein, gelingt Pamminger perfekt, daran ändert die notgedrungene künstliche Lichtsituation auch nichts, die dem Konzept etwas entgegenwirkt aber in radikalen Überlegungen durchaus einbezogen hätte werde können. Dann wären aber die wunderbaren Collagen, das frühere Werk, im Dunkeln, denn diese sind im schwarzen Bereich gehängt, der wiederum auf die „im Licht“ befindliche aktuelle wandgestellartige Skulptur weist.
Durch dieses Konzept überträgt Pamminger seine Beschäftigung mit virtuellen Räumen in seinen Foto-, Video- und Collagenarbeiten auf den Raum und thematisiert auf diese Weise gleichzeitig dessen Körperlichkeit. Eine weitere Ebene sind dann die eigentlichen Arbeiten. Allein der Raumeingriff ist ein Erlebnis, dass man/frau sich nicht entgehen lassen sollte. Der Künstler dazu: „Der Ausstellungsraum selbst wird in Szene gesetzt und birgt Perspektiven, die für sich betrachtet als Collagen im übertragenen Sinn interpretiert werden können.“
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Zeitgleich werden in der Ausstellung Collage IV Arbeiten von Claudia Larcher gezeigt.
12.06 - 14.07.2018
Fotogalerie Wien
1090 Wien, Währingerstrasse 59
Tel: +43 1 40 85 462, Fax: +43 1 40 30 478
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http://www.fotogalerie-wien.at
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19, Sa 10-14 Uhr