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Diskussionen und Architektenwettbewerb rund um das Schindler House in Los Angeles
Das MAK Center for Art and Architecture wurde 1994 im Schindler House in Los Angeles, dem ehemaligen Wohnhaus des 1914 in die USA ausgewanderten österreichischen Architekten Rudolph M. Schindler gegründet.
Ursprünglich in einem weitläufigen Vorortgebiet erbaut, ist die Stadt mittlerweile um das weltweit anerkannte Architekturdenkmal herum gewachsen und droht das sensibel in die Landschaft eingefügte Bauwerk zu überwuchern. Die jüngste Bedrohung für das Ensemble stellt nach Ansicht von Peter Noever und zwanzig internationale Architekten ein auf dem Nachbargrundstück geplanter Wohnbau dar, der die Integrität der einmaligen Anlage beeinträchtigen würde.
Als Alternative zu den Plänen des mit dem Wohnbau betrauten Büros Lorcan O`Herily Architects aus Los Angeles, hat Peter Noever einen Architekturwettbewerb gestartet, dessen Ergebnisse nun in einer Ausstellung im Schindler House präsentiert werden. (Schindler`s Paradise, Architectural Resistance, bis 31. August 2003, www.makcenter.com)
Aus den zwanzig Einreichungen (u.a. von COOP HIMMELB(L)AU, Eric Owen Moss, Dominique Perrault und Lebbeus Woods), prämierte eine internationale Jury, der u.a. Frank O. Gehry, Chris Burden, Carl Pruscha und Peter Noever angehörten, die Projekte von Odile Decq + Benoit Cornette, Peter Eisenmann und Zaha Hadid.
Für Peter Noever und die Architekten ist es wichtig, Alternativen aufzuzeigen, die sowohl den ökonomischen Interessen des Bauherrn, als auch die Notwendigkeit eines sensiblen Umgangs mit der Architektur Schindlers berücksichtigen.
Allerdings dürfte keiner der Vorschläge eine Chance auf Realisierung haben, da sich der Immobilienentwickler Richard Loring und der Architekt O`Herily nach Verhandlungen mit den Friends of the Schindler House bereiterklärten, ihre ursprünglischen Pläne zu redimensionieren und damit ein akzeptabler Kompromiss gefunden wurde, so Robert Sweeney der Präsident der Friends of the Schindler House.
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