Rainer Metzger,
Kunststadt Wien
Die unermüdlichen Bemühungen der staatlich, städtisch, privat oder von allen alimentierten Häuser um eine Verdreifachung der Ausstellungsfläche in Wien scheinen erste Früchte zu tragen. Wir sind Kunststadt! Und das sagen nicht nur wir, wir Wiener, sondern das sagt auch die Welt. So hat uns jetzt die Messe Kunst 2003 Zürich als eine solche ausgemacht. Seit neun Jahren gibt es diese Art Fair, zum zweiten Mal lobt man eine Kunststadt aus. Vor zwölf Monaten war es Berlin, diesmal sind es wir. Metropolen wechselt man bestenfalls alle Jahre.
Mit zehn Galerien ist unsere Kunststadt vor Ort vertreten. Außerdem mit einer von Brigitte Huck verantworteten Schau, die über achtzig mehr oder weniger bei uns beheimatete Positionen des Gegenwärtigen versammelt. Titel: "Zugluft". Zu den Kleinodien kommen noch Podien. Das Ganze beginnt an diesem Donnerstag und erstreckt sich bis Sonntag (www.kunstzuerich.ch).
Nun ist die Zürcher Kunstmesse, sagen wir, nicht ganz so bekannt wie die in Basel. Aber das ist die in Wien auch nicht. Streng genommen steht die Halle, in der das Ereignis über die Bühne geht, in Oerlikon, und das ist doch nicht direkt in der Innenstadt. Aber das Messegelände ist auch in Wien nicht neben dem Rathaus. Und die Liste der Ausstellenden auf der Messe ist eher endenwollend. Aber in Wien, eh schon wissen.
Letztes Jahr hatte man, schwerpunktmäßig, fünfzehn Berliner Galerien auf der Messe. Allein deren zwei, und das ist ein eher zu denken gebendes Quantum, machen auch diesmal mit. Offenbar verlaufen die Abschlüsse etwas schleppend.
Doch dabei sein und Kunststadt sein ist alles. In Berlin, da haben sie, wie man weiß, eine spezielle Luft. In Wien, da gibt es, wie uns jetzt versichert wird, eine spezielle Zugluft. Sie kommt von dem Wind, den man hierorts in letzter Zeit macht.
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