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sound:frame 2013 - The House of Drift: Geisterhaus heute

„The house of drift“ führt die Kunst an ihre Anfänge zurück. Die Ausstellung beschäftigt sich also mit Fetischen, Masken und Stammesriten, ohne dabei genauer auf den Grund ihrer Stoßrichtung einzugehen. Die Vermittlung eines Gefühls lag den KünstlerInnen näher als eine glaubwürdige Darbietung der der Schau offensichtlich als Inspiration zugrundeliegenden Geschichte des Okkulten, was nun in Hinblick auf die generelle Fraglichkeit der Seriosität okkulter Praktiken berechtigt ist, gleichermaßen aber fragen lässt, warum gerade solch ein Gefühl Anlass und Notwendigkeit zu einer Ausstellung im internationalen Ausmaß des sound:frame Festivals gibt – in einer Zeit, in der das metaphysisch-dunkle in einen gesellschaftlichen Randbereich gerückt ist. In der Ausstellung jedenfalls steht dieser Randbereich für den in der Hierarchie sich zur „Königin“ zuspitzenden Unterbau. Schwarz -grau -weiss liegt dabei der Ordnung einer Hierarchie zugrunde, die sich am althergebrachten Muster des schwarz-unten und des weiss-oben orientiert, und an dessen für die Erleuchtung stehende letzte Station der raumfassenden Installation schließlich die Königin steht. Das Konzept der Ausstellung ist dem Inhalt nach daher stark in Frage zu stellen, während ihre formale und technische Umsetzung bei weitem mehr bietet, als es das bescheidene Budget zugelassen hätte. In die szenischen Filme sind Computeranimationen eingearbeitet, die im Zusammenspiel mit den jeweiligen Protagonisten das zu vermittelnde Gefühl spürbar machen. Zu einem unmittelbar körperlichen, die Sinne völlig einnehmenden Erlebnis wird die Ausstellung durch einen den Raum durchdringenden tiefen Klangkörper, dessen Rhythmus zugleich den auf den Projektionen dargebotenen Performances eine Basis gibt und die einzelnen Elemente der Ausstellung miteinander verbindet. Zu einer vollendeten Abrundung tragen schließlich auch die Kostüme maßgeblich bei, die aus den Projektionen heraustreten und zu Skulpturen werden. Die Schau ist demnach deutlich mehr das Werk einer Gruppe technisch versierter – als einer von Inhalten getriebener DesignerInnen.
Mehr Texte von Stanislaus Medan

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sound:frame 2013 - The House of Drift
05 - 21.04.2013

MAK - Museum für angewandte Kunst
1010 Wien, Stubenring 5
Tel: +43 1 711 36-0, Fax: +43 1 713 10 26
Email: office@mak.at
http://www.mak.at
Öffnungszeiten: Di 10-21, Mi-So 10-18 h


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