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Maaria Wirkkala - Sharing: Geteiltes Leid – Halbe Freud

Maaria Wirkkala ist in Graz bereits seit ihrer Teilnahme an dem äußerst umfassenden wie faszinierenden Ausstellungsprojekt „Himmelschwer“ bekannt. Nun wird ihr im Kulturzentrum der Minoriten eine Einzelausstellung gewidmet, die sich nicht nur im Titel, sondern auch inhaltlich an die Wissenschaftsgespräche anlehnt. Fragen darüber, was wir teilen, wo die einen zu kurz kommen, wo doch für alle genug da wäre, stehen hierbei im Mittelpunkt. Was die Kunst dazu beitragen kann, auch diese Frage wird gestellt und soll mittels Wirkkalas Arbeiten wenn schon nicht beantwortet, so doch visualisiert werden. Als Poetin wird die Künstlerin in den beiliegenden Texten bezeichnet. Sie arbeitet mit Miniatur-Tierfiguren, die sie über eine schwebende Brücke ziehen, bzw. in schwindelnder Höhe und zum Teil im Freien auf einem Stahlstab balancieren lässt. Sie lässt mit Wasser gefüllte Gläser auf Kinderschaukeln schwingen und hinterleuchtet verschlossenen Türen. Auch das Motiv der Leiter, mit dem sie bereits 2003 gearbeitet hat, greift sie wieder auf und stellt eine Glasleiter in den Ausstellungraum – ein bizarres Objekt, der eigentlichen Sinnhaftigkeit des Tragens beraubt. Ein – von der Künstlerin als ihr erstes bezeichnetes – Video zeigt eine Kutsche, durch die Schwarzfärbung des gen Himmel Filmens wie ein Leichenwagen wirkend, der bedächtig durch die Lüfte gleitet. Und ein in seiner Materialität nicht erkennbares Objekt, stellt sich als Bildschirm heraus, das entweder den Betrachter von hinten zeigt, wenn dieser auf den Bildschirm blickt, oder dieser sieht sich nicht, weil er in die Kamera blickt. Auf den Stimmungsgehalt bezogen, kann man den Arbeiten durchaus Poesie zusprechen. Allesamt erhalten die Arbeiten eine sakral anmutende Aura und man fragt sich, ob das in einem anderen räumlichen Kontext auch so wäre. Auch die Begleittexte setzen die Arbeiten in einen religiösen Kontext. So konsequent Johannes Rauchenberger Zeitgenössisches in die Minoriten trägt, stellt sich doch die Frage, ob es wirklich notwendig ist, das alles so katholisiert werden muss.
Mehr Texte von Nora Theiss

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Maaria Wirkkala - Sharing
26.03 - 22.05.2011

Kulturzentrum bei den Minoriten
8020 Graz, Mariahilferplatz 3
Tel: +43-316-711133-31, Fax: +43-316-711133-4
Email: office@kultum.at
http://www.kultum.at/
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa 11-17 Uhr


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