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Akzent Ungarn. Junge Kunst 1960 - 1990: Sammlung ohne historische Distanz

Graz als Tor zum Süden und Osten Europas wurde bereits unter dem ehemaligen Leiter der Neuen Galerie Wilfried Skreiner als Potenzial erkannt. Zu einer Zeit, da vor allem unsere Nachbarländer im Osten und Südosten nicht so einfach zu erreichen waren, obwohl sie so nahe liegen, wurde mit den „Internationalen Malerwochen in der Steiermark“ und der „trigon-Biennale“ KünstlerInnen dieser Länder eine Aufmerksamkeit geschenkt, die sie sonst im Westen so nicht bekamen. Mit „Akzent Ungarn“ wird nach Italien im letzten Jahr nun der Fokus auf ein weiteres Land dieser Zusammenarbeit gelegt und Arbeiten aus der Sammlung, bzw. Leihgaben ungarischer Institutionen gezeigt, die historische Dokumente der Aktivitäten der Neuen Galerie sind, aber auch einen seltenen Blick auf die künstlerische Entwicklung Ungarns gewähren. Um diese wirklich zu erfassen wird dann der zeitlich gesetzte Rahmen durchaus gesprengt und Arbeiten von Laszlo Moholy-Nagy aus der Zwischenkriegszeit oder von Victor Vasarely aus den 1950ern inkludiert. Die drei Vasarelys stechen dann auch qualitativ eindeutig hervor. Die Werke sind thematisch gruppiert, Chronologie spielt eine untergeordnete Rolle. Hauptsächlich findet sich – Ausgangspunkt sind ja die Malerwochen – Malerei, aber auch einige Fotoarbeiten wie jene von Dora Maurer, Laszlo Valko oder Andras Baranyay, und an einer Hand abzuzählende skulpturale Arbeiten, darunter ein Objekt von Beata Veszely und eine Wandskulptur von Roza El-Hassan, aus der jüngeren Epoche als die Malerwochen schon in ein Artist-in-Residence-Programm übergegangen waren. Im Katalog ist angesprochen, dass die Sammlung ohne historische Distanz entstanden ist und daher zwar nicht lückenlos, jedoch in ihrer Direktheit von Bedeutung ist. So hat sich ein kunsthistorisches Bild geprägt, das sowohl in der wissenschaftlichen Untersuchung von Interesse ist als auch dem Betrachter etwas zu bieten hat. Es handelt sich um eine ruhige Ausstellung. Kontemplativ und unaufgeregt kann man durch die Räume wandeln und findet hier und da das eine oder andere Werk, das einem wohl auch in Erinnerung bleibt.
Mehr Texte von Nora Theiss

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Akzent Ungarn. Junge Kunst 1960 - 1990
27.06 - 06.09.2009

Museum im Palais
8010 Graz, Sackstraße 16
Tel: +43 316 8017-9780
Email: museumimpalais@museum-joanneum.at
http://www.museum-joanneum.at/de/museum_im_palais
Öffnungszeiten: Di - So 10:00 - 18:00


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