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Robert Wilson - VOOM Portraits: Die Magie des bewegten Bildes

Wenn ein Multitalent wie Robert Wilson – Regisseur, Choreograph, Theaterautor, Maler, Kurator, Lichtdesigner, Bühnenbildner und Architekt – an die Arbeit geht, dann kann man auf das Ergebnis gespannt sein. Die aktuelle Serie der VOOM-Videoporträts, ermöglicht durch die Kooperation mit VOOM HD Networks und der technischen Möglichkeiten der High-Definition-Auflösung, beeindruckt denn auch durch intensives Bild- und Tonerlebnis. Das gesamte obere Stockwerk der Neuen Galerie ist abgedunkelt, es dringt einem eine Geräuschkulisse entgegen, die einen wie magisch einstimmt. In den meisten Räumen ist dann auch nur ein einziges „Bild“ angebracht, was die Gesamtwirkung steigert. Diese Vermischung von Tönen und Geräuschen – Wilson hat mit Musikern wie Tom Waits, Lou Reed, Marianne Faithfull zusammengearbeitet –, das Leuchten der Bildkästen macht den Gang durch die Galerie zu einer Fahrt in der Geisterbahn. Man ist körperlich in eine Anspannung versetzt und rechnet jederzeit damit, dass plötzlich etwas Gruseliges um die Ecke biegt. Die Porträts selbst, für die Wilson Berühmtheiten aus Film und Gesellschaft vor die Kamera holte, sind dann Reminiszenzen und Verweise auf Bilder aus Filmen, der Kunstgeschichte, aber auch „autobiografisch, soziografisch und epochal“ wie es Kurator Peter Weibel im Begleittext schreibt, nie jedoch eindeutig einem einzigen Original zuzuschreiben, sondern immer eine Mischung aus verschiedenen Quellen. Caroline von Monaco wird so zu ihrer eigenen Mutter in „Die Dächer über Nizza“ und gleichzeitig erinnert das Porträt an John Singer Sargents „Portrait der Madame X“ (1884), John Buscemi, vor der Fleischerbank stehend, mimt eine Szene aus „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ von Peter Greenaway und weist gleichzeitig Züge von Dracula auf, Johnny Depp darf im Drag-Queen-Kostüm als Rrose Sélavy posieren und Brad Pitt lässt Wilson in Unterhosen im Regen stehen. Aber auch Tiere werden zu Protagonisten von Wilsons Porträts du so beeindruckt der Spiegelsaal mit einer rhythmischen Abfolge von Porträts knallbunter Hornfrösche und fast schon stumpfer Spiegelflächen, und das zu Johann Sebastian Bach.
Mehr Texte von Nora Theiss

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Robert Wilson - VOOM Portraits
20.06 - 06.09.2009

Museum im Palais
8010 Graz, Sackstraße 16
Tel: +43 316 8017-9780
Email: museumimpalais@museum-joanneum.at
http://www.museum-joanneum.at/de/museum_im_palais
Öffnungszeiten: Di - So 10:00 - 18:00


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