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Anton Henning - Antonym: Soviel Henning war nie!

Gleich zwei Museen widmen dem Berliner Künstler Anton Henning (geb. 1964) eine gemeinsame One-man-show mit über 140 Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Videoarbeiten. Dies ist damit die bislang größte Einzelausstellung, die der Künstler bislang hatte. Und noch eine Sensation ist dabei zu vermelden: Seit 10 Jahren hat es zwischen den Städten Mannheim und Ludwigshafen keine Kooperation mehr gegeben, obwohl nur der Rhein beide Orte trennt. Bis zum 16.8.2009 ist die Ausstellung „antonym“ nun gleichzeitig im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen und in der Kunsthalle Mannheim zu sehen. Während das Ludwigshafener Museum einen retrospektiven Blick auf Hennings Oeuvre von 1990 bis heute ermöglicht, sind in Mannheim vor allem die Skulpturen, beleuchtete Bildobjekte mit schweren massiven Holzrahmen und die neuen Quadrinome präsentiert. Das sind große, vierseitige Kastengebilde aus Holz mit vier Bildern auf je einer Seite, die auf einem Fuß stehen. An der oberen Leiste führt eine Leuchtstoffröhre entlang, die mit einem Holz abgedeckt ist. So wird, wie auch bei den Bildobjekten, das jeweilige Gemälde beleuchtet. Schwergewichtig und präsent stehen sie frei im Raum und erinnern entfernt an Litfasssäulen oder Reklamekästen im Stadtraum. Henning ist hier eine eigenwillige und überzeugende Verbindung zwischen Malerei und Skulptur gelungen. Die Ausstellungsräume in der Kunsthalle wurden eigens für die Präsentation der Arbeiten dunkelgrau gestrichen und nur minimal beleuchtet, so dass die Bilder ihr eigenes Licht zur Entfaltung bringen und eine angenehm warme Atmosphäre vermitteln. Überhaupt ist Henning ein Virtuose und Wanderer zwischen den Welten – besser gesagt zwischen den Stilen und Epochen der Kunstgeschichte -, ohne dabei seinen eigenen Stil zu verlieren. Mühelos zitiert er Velasquez, Picasso oder Gerhard Richter, verwandelt heiter und beschwingt in der Serie „Jazz“ Werke von Mondrian, Arp oder den abstrakten Matisse und gibt ihnen mit seinem Stil der Leichtigkeit eine farbig-frische Aktualität. Locker vom Hocker porträtiert er Kühe oder Bauhausstühle wie den Freischwinger, über den er lässig eine Pflanzenschlinge legt und zwischen deren Schlaufen eine Zigarette und einen Pinsel klemmt – ein verdecktes Selbstporträt? An Selbstporträts mangelt es in der Ausstellung ohnehin nicht. Immer wieder stellt Henning sich selbst dar, so auch als Akt am Strand vor großen Wolken, der in der thematischen Rubrik „Akte“ in Ludwigshafen zu sehen ist. Es ist, als wolle er sich stets selbst vergewissern, dass er als Maler existiert und ein Lebenszeichen setzen - für immer. Sein internationaler Erfolg beweist ihm ebenfalls seine Präsenz und sein vielfältiges und freudiges Schaffen auf Erden.
Mehr Texte von Ulrike Lehmann

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Anton Henning - Antonym
17.05 - 16.08.2009

Kunsthalle Mannheim
68165 Mannheim, Friedrichsplatz 4
Tel: +49 621 293 6423
Email: besucherservice@kuma.art
https://www.kuma.art/
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Mi 10-20

Wilhelm-Hack-Museum
67059 Ludwigshafen, Berliner Strasse 23
Tel: +49 621 504 3045
Email: hackmuseum@ludwigshafen.de
http://www.wilhelmhack.museum/
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11.00 - 18.00 Uhr
Do 11.00 - 20.00 Uhr
Sa, So & Feiertage 10.00 - 18.00 Uhr


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