artmagazine Redaktion,
Peter Noever organisiert Unterschriftenaktion "gegen Kunstaderlass"
Aderlass war in früheren Zeiten ein meist unprobates Mittel gegen diverse Krankheiten, nun soll er als "Sparbudget" der Politik bei der Bewältigung der Krise helfen.
Gegen Einsparungen im Bereich der Gegenwartskunst ruft nun MAK-Direktor Peter Noever in einer Petition auf, die online unterzeichnet werden kann.
** Die Petition im Wortlaut **
Künstlerpetition gegen den Kunstaderlass
Peter Noever, Direktor MAK, und die UnterzeichnerInnen fordern ein klares Bekenntnis zur Gegenwartskunst!
- In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit, umfassender Sparprogramme und allgemeiner Nivellierung ist von Seiten der Bundesregierung notwendig, eindeutige Zeichen zu setzen. Seinen Ruf als Kunst- und Kulturnation – der auch wirtschaftliche Bedeutung vom Tourismus bis zur Unternehmensansiedlung hat – darf Österreich jetzt nicht aufs Spiel setzen.
- Die Wirtschaftskrise trifft Künstler besonders hart. Unternehmen planen beim Kultursponsoring massive Einsparungen, was das Kulturleben in Österreich empfindlich treffen wird. Anstatt den Rotstift anzusetzen, sollte der Staat das Überleben der Gegenwartskunst absichern.
- Kunstprojekte und damit die innovative Kraft dieses Landes sind gefährdet. Viele Künstlerinnen und Künstler werden an den Rand der wirtschaftlichen Existenz gedrängt. In Zeiten der Krise muss die Politik mit allen Mitteln die Nachfrage ankurbeln. Es muss in das kulturelle Erbe von morgen investiert werden.
- Aufgrund jüngster Meldungen dürfe in den nächsten beiden Jahren „nur das Notwendigste ausgegeben werden“. Die einzelnen Ressorts (ausgenommen Innere Sicherheit, Bildung, Forschung und Entwicklung) sollen 2009 und 2010 bis zu 10 Prozent ihrer Ermessensausgaben einsparen. Die Bundesregierung darf damit nicht Ernst machen. Sie muss zu ihrer Verantwortung gegenüber der Auseinandersetzung mit dem Heute der Gegenwartskunst stehen!
Mehr Texte von artmagazine Redaktion