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10 Jahre Museum des Nötscher Kreises: Lichtreflexionen

Spät aber doch wurde am 16. Mai 1998 das Museum des Nötscher Kreises im Geburtshaus Franz Wiegeles eröffnet. Entstanden ist dabei, neben einer Dokumentationsstätte des Lebens und der Arbeit des "Nötscher Kreis", der eine lose Gruppierung von befreundeten Malern - die einerseits im Kärntner Gailtal geboren wurden, wie Sebastian Isepp (1884–1954) und Franz Wiegele (1887–1944), oder von auswärts nach Nötsch gezogen sind, wie Anton Kolig (1886–1950) und Anton Mahringer (1902–1974) - ein für Kärnten wichtiger Kulturort. Nötsch war trotz wiederholter Auslandsaufenthalte zu dem wichtigsten Lebens- und Arbeitsbereich dieser Expressionisten geworden. Somit entwickelte man hier ein Museum, welches durch ein lebendiges Ausstellungsprogramm zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Kärntner Kulturlebens werden sollte. Ein durchaus respektables Museum, nur vielleicht sollte man ein wenig mehr Selbstbewusstsein einfordern, denn aus dem Ouevre des "Nötscher Kreises" requirierte bzw. polierte sich auch so manch andere Großausstellung im Lande. Reizvoll ist in Nötsch auch immer der Gegensatz zwischen der kleinen, manchmal sich recht schroff gebenden und trotzdem romantisierenden Örtlichkeit, und der in ihr verwobenen intensiv pulsierenden Kunstsammlung. Heuer feiert man 10 Jahre Museum und hat sich vorbehalten eine Jubiläumsschau zu zeigen, die sich nur auf die Vierergruppe beschränkt. Zu sehen gibt es neben schon früher präsentierten viele noch nicht hier gezeigte Arbeiten. Die Verbindung dieser Werke besteht nicht nur aus Ihrer räumlichen Entstehung, es erfolgt in allen Bildern auch immer eine Aufbrechung, eine Freilegung der sie umgebenden nur oberflächlich zu sehenden Realität. Sei es Anton Koligs "lesender Jüngling", Sebastian Isepps fragile Winterseenlandschaften, Franz Wiegeles lichtdurchflutende Frauenportraits oder Anton Mahringers Landschafts- und Menschenstudien immer entsteht auch der Eindruck, trotz der Verdichtung und Intensivierung der Farben und der expressiven Strichführung – die allen vieren anheim ist -, einer besonderen, intensiven und dadurch verbindenden Lichtführung. Der Grund mag vor Ort liegen, denn selbst dem Ungeübten lässt die Gegend des Gailtales in der sommerlichen Abenddämmerung eine befremdliche Weichheit des Lichtes erkennen, die man wiederum in diesen Bildern zu erkennen glaubt.
Mehr Texte von Gerda Lehofer-Krainer

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10 Jahre Museum des Nötscher Kreises
09.03 - 01.06.2008

Museum des Nötscher Kreises
9611 Nötsch im Gailtal, Haus Wiegele im Gailtal 39
Tel: +43 / 4256 / 3664, Fax: +43 / 4256 / 29069
Email: office@noetscherkreis.at
http://www.noetscherkreis.at
Öffnungszeiten: Mi-So 15-19 Uhr


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