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Zeitgenössisches nur noch im Belvedere?
Bislang waren die Differenzen zwischen den Direktoren der Wiener Museen und Ausstellungshäuser von einer gewissen kollegialen Zurückhaltung oder kleineren Sticheleien gezeichnet. Damit könnte es nun vorbei sein, hat doch Belvedere-Chefin Agnes Husslein im Rahmen einer Diskussion im "Zigarrenclub" den verbalen Bi-Händer ausgepackt und die von MUMOK-Direktor vorgestellten Pläne für ein MUMOK 21 auf der Donauplatte als "totalen Schwachsinn" bezeichnet.
Köb hatte schon mehrmals versucht, die Kulturpolitik von der Notwendigkeit eines eigenen Hauses für die Kunst des 21. Jahrhunderts zu überzeugen, war aber mit seinen Projekten (u.a. für die Rinderhalle im ehemaligen Schlachthof St. Marx) bisher nicht erfolgreich.
Köb werde "zur Kentnis nehmen müssen, dass zeitgenössische Kunst auch woanders stattfindet", meinte Husslein und will im 20er Haus, das mit dem Umbau des Südbahnhofes zum Zentralbahnhof im nächsten Jahrzehnt eine bedeutende Aufwertung erfahren könnte, Kunst von 1945 bis zur Gegenwart zeigen. Schließlich würden ja "hunderte zeitgenössische Künstler" auf eine Ausstellung warten.
Die Renovierungs- und Umbauarbeiten am Stahlskelettbau von Karl Schwanzer sollen noch in diesem Frühjahr nach den Plänen von Adolf Krischanitz beginnen.
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