Werbung
,

Judith Huemer, Josef Danner und move on: Persönliche Bewegung

Obwohl sich "move on" auf das 15-jährige Bestehen der Galerie Schafschetzy bezieht, finden sich auch in den Arbeiten der vier gezeigten Künstler, Alois Mosbacher, Ronald Kodritsch, Anton Petz und Wolfgang Ellenrieder, Tendenzen zu Bewegung und Aufbruch. Mosbachers Serien "Camp" und "Walker" sowie Ellenrieders Zelt-Bilder an unterschiedlichen Orten befassen sich mit dem Leben in Bewegung, bzw. auf der Wanderschaft. Dabei bezieht sich Ellenrieder auf mediale Bilder, die Sehnsucht nach Behausung und gleichzeitig ein Gefühl der Ortlosigkeit der Szenerie vermitteln. Mediale Bilder verwendet auch Petz als Grundlage seiner großformatigen Ölbilder, die von betonten Konturen und starken Farbkontrasten geprägt sind. Sie beinhalten Szenen von politischer Brisanz, der Mensch in der Masse wird zum Gestaltungselement. "Großer Ansturm" spielt auf die unzähligen Afrikaflüchtlinge an, die mit Booten zum europäischen Kontinent aufbrechen. Kodritschs Arbeiten ist die Bewegung eher immanent, denn von außen angesetztes Thema. "Zöpfe" nennt er eine Arbeit in Mischtechnik, deren Dynamik vom Schwung der Linie lebt. Eine sehr persönliche Zusammenarbeit von Judith Huemer und Josef Danner ist bei Eugen Lendl zu sehen. "tadana tadala" ist eine Sprachübung, die Huemer als Kind aufgetragen bekam, um ein schön rollendes R sprechen zu können. Diese Kindheitserinnerung verarbeitet sie in einem Video, das sie als mondäne Lady zeigt. Danner greift das Wortspiel auf und integriert es in monochrom blaue Bilder, deren samtene Oberfläche ein Gefühl von Zartheit vermittelt, die von der starken Farbigkeit des Indigo gebrochen wird. Die ebenfalls gezeigte Plakatserie hingegen, ebenfalls eine Auslotung von Mustern und graphischen Darstellungen, ist von Exaktheit und glatter Oberfläche geprägt. Huemer zeigt weiters Fotografien der Serie "mexicoish", in der sie mit dem von ihr bekannten Motiv von in bunte Stoffe gehüllten Menschen arbeitet, die sich in unterschiedlichen Posen exponieren. Dabei vernachlässigt sie Oben und Unten, hebt somit gängige Zuordnungen auf. Beide Künstler treffen sich im Moment der Fokussierung auf visuelle, soziale, gesellschaftliche und mentale Muster, die sie visuell jedoch sehr unterschiedlich verarbeiten.
Mehr Texte von Nora Theiss

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Judith Huemer, Josef Danner und move on
30.10 - 01.12.2007

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: