artmagazine Redaktion,
Die international anerkannteste Sparte österreichischer Kunst absolviert den Schlussakkord der Auktionswoche: Jugendstil in all seinen Facetten.
Was die Alten Meister in der bildenden, ist die Sparte Jugendstil bei angewandter Kunst ein regelrechtes Barometer, an dem die Lage des Kunstmarktes justiert wird. Kaum eine andere Sparte braucht aber auch eine derart strikte Pflege seitens des Experten. Kopien, Fälschungen und als Raritäten deklarierte Massenware bevölkern gegenwärtig Flohmärkte. Wer echten Jugendstil in Form von Glas- oder Metallwaren, Keramiken, Porzellan oder aber Möbeln, Textilien und Schmuck sein Eigen nennen will, sei an den Fachhandel oder Auktionshäuser verwiesen. Das aktuell angebotene Spektrum bietet Glanzstücke aus den verschiedensten Materialien: Eine von Eduard Josef Wimmer 1911 entworfene und nur 2mal von der Wiener Werkstätte ausgeführte rechteckige Brosche samt Originaletui für moderat geschätzte ATS 200.000-300.000. Französisches Glas, u.a. mit einer Vase von Emile Gallé im seltenen Enziandekor, Nancy um 1900 (400.000-500.000) oder eine Daum Bodenvase mit Hagenbutten (90.000-100.000). Als einer der großen Protagonisten des Wiener Jugendstils ist Otto Prutscher diesmal ungewöhnlich komplett vertreten. Neben einer Serie von elf Stengelgläsern, werden u.a. eine seltene Karaffe (150.000-200.000) sowie zwei Vitrinen-Eckschränke mit integriertem Schreibtisch bzw. Ladenschrank der Apotheke zum Goldenen Adler (Kärntnerstraße) geboten. Zwei Interieurs aus der Zeit um 1900 des belgischen Künstlers Henri Verbueken aus Zitronenholz mit geometrischen Intarsien werden internationales Interesse wecken.
Mehr Texte von artmagazine Redaktion