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Fred Sandback - Being in a Place: Kontemplation im Raum

Auf der letzten Seite des Katalogs zur aktuellen Werkschau des 2003 verstorbenen amerikanischen Künstlers Fred Sandbacks findet sich eine Abbildung, die den Künstler während des Aufbaus seiner letzten Ausstellung zu Lebzeiten zeigt. Dieses Bild ist sehr symptomatisch für die Arbeit Sandbacks, strahlt eine kontemplative, lyrische Ruhe aus. Sandback hatte seine Ausstellung immer selbst aufgebaut, da es ihm bei seinen Skulpturen nicht nur um Form, Farbe und Material ging, sondern immer auch der Raum als einzigartiges Spezifikum eine Rolle spielte. "Being in a place" ist die erste Ausstellung nach Sandbacks Tod und stellte so für die KuratorInnen eine besondere Herausforderung dar. Denn wie umgehen mit einem Werk, das nicht nur von der Entstehung her, sondern auch in Bezug auf die Präsentation stark an die Person der Künstlers gebunden ist. Bleibt man in diesem Fall den Vorgaben des Künstlers treu, bzw. wie weit ist das in dessen Abwesenheit überhaupt noch möglich? Sandback hat jedoch sehr genaue Angaben über Art und Beschaffenheit der Werke sowie deren Installation im Raum hinterlassen, was die Arbeit wohl etwas erleichtert hat. Nichtsdestotrotz wird und wurde den KuratorInnen größte Sensibilität für die jeweiligen Raumsituationen der vier Museen, in denen die Werkschau gezeigt wird, abverlangt, was auch hier in Graz sehr gut gelungen ist. Die gezeigten Werke wurden aus einem Konvolut von 50 Skulpturen ausgewählt. Beginnend mit den frühesten Werken "Untitled (Red Floor Piece)" (1967) und "Untitled" (1968), die noch stark von den Lehrern Donald Judd und Robert Morris beeinflusst sind, bis hin zu "Black Piet after P.M.: Komposition mit Rot, Gelb und Blau 1930" (2003) wird ein Bogen zwischen einzelnen klar definierten Werkgruppen gespannt und so eine Chronologie des ?uvres erstellt. Die Skulpturen, die zwar durch ihre Flüchtigkeit einen installativen Charakter aufweisen von Sandback jedoch immer vom klassischen Skulpturenbegriff her verstanden wurden, spielen mit Raum, Volumen und Rhythmus. Der Rhythmus ist es auch, der trotz der werkimmanenten Dynamik, die Assoziation zur lyrischen Kontemplativität hervorruft.
Mehr Texte von Nora Theiss

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Fred Sandback - Being in a Place
23.06 - 03.09.2006

Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum
8010 Graz, Sackstrasse 16
Tel: +43 316 82 91 55, Fax: +43 316 81 54 01
Email: post@neuegalerie.stmk.gv.at
http://www.neuegalerie.at
Öffnungszeiten: Mo-Sa 9-18, So 9-12 h


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