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Bis heute - Zwei Jahrhunderte moderner Kunst in Kärnten: Historischer Rücklauf

Das Museum Moderner Kunst Kärnten hat sich in der heurigen Sommerausstellung an das Unterfangen einer regionalen Werkschau über den Zeitraum der letzten zwei Jahrhunderte gewagt. Kuratiert wurde diese umfassende Schau von Arnulf Rohsmann. Betritt man den Raum des Museums so zieht sich die Kärntner Kunsthistorie vom heute bis zurück ins Landschaftsbild und Menschenbild des 19. Jahrhunderts. Dieses Beginnen im Heute und die rückschreitende Erfahrbarkeit, das Wiedererkennen des Heutigen im Gewesenen und wohl auch im künstlerischen Vorgelebten ist eine interessante Neuinszenierung des bekannten Kärntner Ouevres. Der Kurator hat durch diesen Blick nach hinten wieder Lebendigkeit ins Spiel um die Kunst gebracht und neugierig gemacht. Den Beginn in dieser rückschreitenden Kunstordnung machen in erster Linie Kunstkonzeptionen. Bildnerische Darstellung und Objekt stehen sich gegenüber bzw. fügen sich spielerisch ineinander. Unter diese Kategorie fallen die Arbeiten von Heiko und Uwe Bressnik, Josef Dabernig, Julius Deutschbauer & Gerhard Spring, Bruno Gironcoli, Werner Hofmeister, Gudrun Kampl, Cornelius Kolig, Johann Kresnik, Hans Schabus, Jochen Traar, Gerold Tusch, Erwin Wurm und Heimo Zobernig. Vor den eben genannten gibt es Arbeiten der Popart (Kiki Kogelnik), wunderbare Naturabstraktionen (Ferdinand Penker, Kurt Kocherscheidt, Wolfgang Hollegha und Peter Krawagna) und die farbstarken Bildreduktionen eines Giselbert Hoke. Nachfolgend eröffnet sich die wunderbar ausgereifte Bildwelt von vier Kärntner Künstlern, die sich um 1950 alle in Paris mit den zeitgenössischen Kunstströmungen auseinander setzten, Internationalität in ihrer Arbeit brachten und dadurch große Impulse für die österreichische Kunst setzten. Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Hans Bischoffshausen und Hans Staudacher schufen durch ihre Bilder ein neues weites Spektrum an künstlerischen Möglichkeiten. Als Wegbereiter dafür gilt die Kunst eines Herbert Boeckls, der bereits um 1920 bis an die Grenze zur Abstraktion ging. Auch in den Bildern von Arnold Clementschitsch, Jean Egger, und Werner Berg finden sich durch die Intensität der Szenerien schon abstrakte Einschnitte. Als historischer Aufbruch in die Moderne gelten die meisterlichen Bildtafeln der Nötscher Maler, Sebastian Isepp, Franz Wiegele und Anton Kolig, dar. Letztendlich landet man bei den Großglocknerdarstellungen des Markus Pernhardt. Groß und selbstherrlich leuchtet er einem diese Naturerhebung entgegen, eben Kärntner Kunst wie sie hier gerne gesehen wird und wohl auch ihre Berechtigung hat.
Mehr Texte von Gerda Lehofer-Krainer

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Bis heute - Zwei Jahrhunderte moderner Kunst in Kärnten
14.06 - 27.08.2006

MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten
9020 Klagenfurt, Burggasse 8/Domgasse
Tel: +43 50 536 30 507
Email: office.museum@ktn.gv.at
http://www.mmkk.at/
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr


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